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28.04.18

Crime und Thriller Woche - Interviews....

... und Gewinnspiel
Heute bin ich wieder an der Reihe bei der Crime und Thriller Woche. Diesmal habe ich zwei interessante Interviews für Euch. Viel Spaß! Am Ende wird alles für das Gewinnspiel verraten :-). Ja, ein wenig Spannung muss auch dabei sein!!
Hier nochmals die einzelnen Tage von der Woche:
25.4 Nannis Welt 
26.4 meiner einer
27.4 Nostalgic Books
28. 4 meiner einer und Nostalgic Books
29. 4 Nannis Welt



Interview mit einem ....Strafverteidiger

Ra Dr.Dr. Bernd Hesse
Foto von ra-hesseundhoff.de
Freitag, der zweite Tag der Buchmesse. Abends beim Gmeiner Verlag ist die große Release Party mit Wodka und Wasser. Bernd Hesse liest aus seinen Buch "Rubel Rotlicht und Raketenwerfer" vor und erzählt uns ein wenig darüber. Auch von seiner Arbeit als Strafverteidiger. Und na klar wird immer wieder zugeprostet :-)
Nach der kleinen Lesung habe ich das große Glück gehabt und durfte Herrn Dr. iur. Dr. phil. Bernd Hesse kurz interviewen. Vielen Dank Herr Hesse, dass Sie kurz für mich Zeit genommen haben.
Zusätzlich habe ich dann danach dem Strafverteidiger einige Fragen zugeschickt. Und damit gab mir Herr Hesse einen sehr interessanten Einblick in seine Arbeit. Jedenfalls habe ich damit auch eine andere Ansicht bekommen in die Arbeit eines Strafverteidigers. Es ist ja oft, dass man denkt, oh, wie kann man so einen vertreten, aber Herr Hesse hat das gut in seinem Interview erklärt und ja, ich finde, jeder hat Reicht auf eine gute Verteidigung!

·       Herr Hesse, warum gerade der Beruf eines Strafverteidigers?
o   Ich habe den Beruf ergriffen, weil auch ein Mensch, auch wenn er z. B. die Tat begangen hat, Recht auf ein faires Verfahren hat. Ein ordentlicher Umgangston, anständige Behandlung und all das ist auch in so einen Fall wichtig. Zwar ist dann am Ende des Verfahrens bewiesen, dass er die Tat begangen hat, aber der gerechte Umgang soll trotzdem vorhanden sein.

·       Wie schließen sie die Gefühle aus, wenn sie jemand verteidigen?
o   Ich schreibe die Gefühle weg, aber habe mit „Rubel, Rotlicht und Raketenwerfer“ einen fiktiven Krimi vorgelegt, also keine Tatsachen. Dann hilft mir viel mein Hobby, der Tango Argentino, die Familie und Freunde und auch auf eine Art meine Arbeit, da ich neben dem Strafrecht noch als Fachanwalt für Arbeitsrecht und im Wirtschaftsrecht unterwegs bin. Und dann ist da ja noch mein Hund Anja (ich lache :-D)

·       Was ist, wenn bei psychisch kranken Straftätern doch mal einer rückfällig wird?
o   Da steckt man nicht drin. Ich kann nicht in die Leute hineinschauen. Eine große Rolle spielen dabei die Gutachter. Aber auch die der Entwicklung. Die Richter müssen da meist auf die Richtigkeit der Gutachten vertrauen. Um z. B. ordentlich zu verteidigen, besuche ich die Leute in der Haftanstalt oder der forensischen Psychiatrie, rede mit Ihnen.
o   Ich habe z. B. einen Mandanten jährlich in der geschlossenen Anstalt besucht. Dessen Erkrankung konnte durch die Behandlung zurückgedrängt und letztlich geheilt werden. Der hat während des Aufenthaltes in der Psychiatrie, eine Ausbildung gemacht. Dann kam er vor der endgültigen Entlassung in ein betreutes Wohnen und holte sein Abitur nach. Das ist alles sehr kostspielig aber dieser Fall zeigt, wie sehr es sich lohnt, um jeden Menschen zu kämpfen. Auch in solchen Fällen muss man dann auf den Gutachter vertrauen können. Außerdem muss man als Strafverteidiger neugierig sein, sonst würde ich die Arbeit gar nicht machen können.

·       Sie sprechen oft ja mit Tätern. Haben Sie da auch schon mal Angst, diesem gegenüber zu sitzen?
Wenn es sich um schwerste Verbrechen handelt, dann begegnet man den Mandanten meist schon in der Untersuchungshaft oder in der Psychiatrischen Anstalt. Diese äußeren Umstände gehen an den meisten Tätern nicht unbeeindruckt vorbei. Es ist eben nicht die Tatsituation, in der Opfer diesen Menschen ausgeliefert waren. Die Furcht, dann bezüglich einer hohen Strafe, liegt eher auf der Seite meiner Mandanten.

·       Was war der Fall, der Ihnen am meisten im Gedächtnis geblieben ist, oder am längsten?
Das ist ein Fall, in dem der Mandant sich am Abend nach der Urteilsverkündung das Leben genommen hat.

·       Wie kam es dazu, Bücher über Ihre Arbeit zu schreiben?
Ich schreibe seit meiner frühen Jugend. Da musste ich auch viel recherchieren. Nun kommt der Stoff für die Bücher durch die Arbeit als Anwalt zu mir.

·       Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Der ist meist durch Routinearbeiten geprägt: Aktenstudium über hunderte oder in großen Ermittlungsverfahren über tausende Seiten, Literatur- und Rechtsprechungsrecherchen, Mandantengespräche und Gerichtstermine.

·       Gab es auch positive Erlebnisse mit Tätern?
Ja, immer wieder. Und das ist auch das Schöne an der Arbeit. Wenn Menschen nach begangener Tat und Tatverbüßung, auch nach Wiederholungstaten, dann doch ihr Leben in den Griff bekommen, Familien gründen, einer Arbeit nachgehen, sich der Freundeskreis wandelt und auch sie glückliche Momente erleben. Das freut mich dann sehr. Es sind ja häufig Menschen, die eine glücklose Kindheit und wenig Liebe und Zuneigung erfuhren; solche, die kaum Chancen hatten, sich selbst zu finden oder zu verwirklichen.

·       Wie reagieren die Menschen auf Sie, wenn Sie sich mit Ihrem Beruf vorstellen?
Das ist völlig unterschiedlich und situationsabhängig. Nicht selten wird man mit Vorurteilen dergestalt konfrontiert, dass die Arbeit von Strafverteidigern darin bestünde unverbesserliche Kriminelle durch Tricks und Lügen vor der Strafe zu bewahren. Aber wie in allen Lebensbereichen gibt er verständige Menschen und solche, bei denen es kaum lohnt, in Ihnen bezüglich ihrer Vorurteile Zweifel zu wecken.

·       Verfolgen Sie das Ende der Fälle?
Ja natürlich und noch viel weiter darüber hinaus. Das ist ja das eigentlich Interessante an dem Beruf. Für einen Richter ist der Fall meist mit der Verurteilung, für einen Staatsanwalt mit der Strafvollstreckung beendet. Den Mandanten begegnet man in der Kanzlei auch später, wenn sie ein anderes Problem haben, sei es bei der Arbeit oder einem Verkehrsunfall. Es ist interessant zu sehen, wie Menschen sich entwickeln und auch verändert mit Konfliktsituationen umgehen.

·       Wie schaffen Sie es, unvoreingenommen und neutral zu arbeiten?
Unvoreingenommen ist man als Anwalt, weil man schon ausreichend Fälle gesehen hat, in denen sich die ursprünglichen Vorwürfe als unzutreffend erwiesen haben. Neutral muss man als Anwalt nicht sein. Man ist zwar ein Organ der Rechtspflege aber man hat die Interessen des Mandanten zu vertreten. Man steht also deutlich im Lager einer Partei.

·       Welche Art von Menschen kann Ihnen noch Angst machen?
Intolerante und selbstgefällige Menschen.
·       Lehnen Sie Fälle ab?
Ja, dass passiert; auch im laufenden Verfahren. Das sind meist Situationen, in denen Mandanten beratungsresistent sind oder den Anwalt noch in ihre schmutzigen Geschäfte hineinziehen wollen.

·       Ist es Ihnen manchmal unangenehm einem Mörder gegenüber zu sitzen?
Da fällt eine Antwort wirklich schwer. Man müsste überlegen, ob es Situationen gibt, die einem selbst zum Mörder werden lassen könnten; zum Beispiel aus Rache, weil einem nahen Angehörigen etwas wirklich Schlimmes angetan wurde. Dann käme man schnell darauf, dass es die unterschiedlichsten Menschen und Motive für solche Taten gibt. Und auch bei solchen durchaus verständlichen, aber gleichwohl strafbewehrten Taten hatte ich schon zu verteidigen. Aber um ihre Frage ganz kurz zu beantworten: richtig angenehm ist es eigentlich nie.
 
 

Interview mit einen .......Diplomkriminalisten


Bild könnte enthalten: 1 Person, Innenbereich
Facebook: Manfred Lukaschewski

Wenn man an die Kriminalpolizei denkt, hat man vielleicht ein bestimmtes Bild vor Augen. Gut, das Fernsehen spielt dabei eine große Rolle. Aber oft ist dieser Beruf breit gefächert und weit verzweigt.  Laut Wikipedia ist es der Teil der Polizei, der sich mit Verfolgung von Straftaten und ihrer Verhütung beschäftigt. Und da ich als True Crime Fan mich dieses Thema interessiert, dachte ich, schaust mal hinter den Kulissen und stellt solchen Leuten mal ein paar Fragen. Anfangen durfte ich mit Dr. Manfred Lukaschewski, studierter Diplomkriminalist.
Herr Dr. Lusaschekwski, ich danke Ihnen für den Einblick hinter den Kulissen der Kriminalistik 😊




Was macht ein Diplom-Kriminalist?

Nun, der Diplom-Kriminalist ist das Ergebnis der akademischen Laufbahnausbildung für den gehobenen Dienst (so heißt das im Amtsdeutsch) bei der Kriminalpolizei. Es war eine Ausbildung an der Humboldt-Uni in Berlin, die leider 1994 eingestellt wurde. Seitdem gibt es in Deutschland, übrigens als einzigem Industrieland der Welt, keine akademische Ausbildung mehr, was auch bedeutet, dass es in Deutschland auf diesem Gebiet keine Forschung mehr gibt.
Diplom-Kriminalisten sind nach der Ausbildung Leiter wichtiger Dienststellen bzw. Kommissionen (ich war Leiter der Mordkommission), werden in Polizeischulen als Dozenten eingesetzt.

Was ist der Unterschied zwischen einem Kriminalisten und einem Kriminologen?

Bis auf den Wortstamm (crimen = lat.: Verbrechen) haben beide Wissenschaften nicht allzu viel gemein.
Die Kriminologie beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Ursachen, den gesellschaftlichen Auswirkungen und den gesellschaftlichen Umgängen mit allen Facetten der Kriminalität. Sie untersucht die Determinanten, die einen Närboden für Kriminalität bolden können und bereitet Vorschläge zur Eindämmung.
Sie ist ihrem Wesen nach eher eine soziologische Wissenschaft.
Die Kriminalistik befasst sich als Wissenschaft mit der Entwicklung von Mittel und Methoden zur beweiskräftigen Bekämpfung der Kriminalität. Sie stellt die Kausalität zwischen Tat, Schuld, Beweis, Sanktion her.
Wesentliche Teilgebiete sind dabei die Rechtswissenschaft (nulla crime sine lege = keine Straftat ohne Gesetz) und ganz wesentlich … alle Naturwissenschaften, auch im weiteren Sinne (Medizin, Psychologie, Psychiatrie)

Straftaten gegen Leben und Gesundheit?

Da gibt es eine ganze Reihe, einige werden von spezialisierten Kräften bearbeitet.
Ich zähle einfach mal einiges auf: (alle Paragrafen stammen aus dem Strafgestzbuch -StGB)
§ 211 (Mord), § 212 (Totschlag, § 222 (Fahrlässige Tötung), §221 (Aussetzung), § 224 (Gefährliche Körperverletzung), § 226 (Schwere Körperverletzung), § 227 (Körperverletzung mit Todesfolge).

Dazu kommen die Sexualstraftaten, Raub und räuberische Erpressung, teilweise mit Todesfolge, die aber gesondert bearbeitet werden.
Sollte ein Mord allerdings als Verdeckungstat z.B. einer Vergewaltigung begangen worden sein, ist die MK (Mordkommission) federführend zuständig.

Was war der Fall, der Ihnen am meisten im Gedächtnis geblieben ist?

In den vielen Jahren gibt es kaum etwas, was sich Krimiautoren nicht ausdenken können. Jede Tötungstat hat seine eigenen Spezifika und ich führe keine Klassifikationen. Natürlich bleiben die haften, die besondere Merkmale haben, sei es besonders hartnäckige Beschuldigte, sei es besonders brutale Vorgehensweisen oder wie in einem Fall, die Aufklärung eines Mordes nach 11 Jahren, und das in einer DNA freien Zeit, nämlich noch vor 1989 (erstmalige Anerkennung der DNA-Analyse als Beweismittel durch ein Gericht).




Müssen Sie sich mit dem Täter unterhalten? Macht Ihnen das Angst oder Unbehagen?

Immer, ich unterhalte mich immer mit dem Täter, nur ist das kein Small-Talk und eigentlich auch keine Unterhaltung. Beschuldigtenvernehmung trifft es deutlich besser. Diese Vernehmung gehört zur Beweisführung, klärt die Tatbeteiligung und ist eine notwendige Größe im Prozess der Wahrheitsfindung. Diese Vernehmungen können sich durchaus über viele Stunden, manchmal auch Tage hinziehen.
Angst oder Beklommenheit empfindet man dabai nicht … es ist meine Aufgabe, eine schwere Straftat aufzuklären und vornehmlich die Angehörigen des Opfers erwarten von mir, den Täter zu überführen.
Außerdem habe ich ja noch einen Vorteil … ich bin derjenige von uns, der die Tür von außen zuschließen lässt.
Natürlich gibt es Drohungen, etwa: „Wenn ich rauskomme, bist du der Nächste“, oder „Du wirst einen qualvollen Tod sterben“. Kommt vor, aber die Jahre im Gefängnis kühlen den hitzigen Geist meist ab.

Was tun Sie, um von ihrem Arbeitsalltag abzuschalten?

Meine aktive Zeit liegt ja bereits einige Jahre zurück, heute schreibe ich Fachbücher über die Wissenschaft -Kriminalistik-, damals … eigentlich nichts Besonderes. Die wenige Freizeit habe ich mit meiner Frau und meiner Tochter verbracht und zu Hause wurde sehr selten über meine Arbeit gesprochen. Wäre auch schwierig, denn es waren ja immer laufende Verfahren und da sind Offenbarungen tabu. Meine Frau hat natürlich gemerkt, wenn es besonderes gab und ich hatte neben meinem Bett auch immer Zettel und Bleistift liegen, um einen plötzlichen Einfall festzuhalten (meistens vergessene Fristen). Geträumt von Leichen in allen denkbaren Stadien habe ich selten und sie verfolgen mich auch heute nicht. Ich weiß, wie sich der Leichnam verhält und es ist die professionelle Sicht auf den Tod, die den notwendigen Abstand herstellt.
Ich muss als Ermittler nicht jeden Tod mitsterben, nicht jeden Mord mitmorden oder mit jedem Angehörigen mittrauern, das wäre zerstörerisch.

Gibt es positive Erlebnisse mit Tätern?

Positiv würde ich als charakterisierendes Prädikat nicht unbedingt verwenden. Es gibt vereinfachende Momente (wenn sich der potentielle Täter kooperativ verhält, nachdem er mit der Tat konfrontiert worden ist) und auch Momente, wo der potentielle Täter förmlich erleichtert ist, wenn er vorläufig festgenommen wird. Die moralische Last fällt dann von ihm ab und dies wirkt befreiend.
Wer diese Momente positiv benennen möchte … ich bin nicht dieser Ansicht. Niemand hat das Recht, über das Leben eines anderen Menschen zu verfügen, auch wenn es angesichts der Motivlage bisweilen sogar nachvollziehbar erscheint.

Wie reagieren Menschen, wenn Sie sich mit ihrem Beruf vorstellen?

Ich bin ja bereits im Ruhestand und stelle mich ja nicht als Kriminalrat i.R. vor. Wenn es dann doch bekannt wird (ich bin recht viel im Land mit Vorträgen unterwegs, bin in den sog. Socialmedias recht aktiv, habe eine Autorenseite, einige Bücher publiziert), überwiegend mit Neugierde, ist es doch ein Beruf, der in der Rangliste der Traumberufe nicht unbedingt an vorderster Stelle steht.
Es sind dann immer die gleichen Fragestellungen, mit denen ich konfrontiert werde.
Gibt es den perfekten Mord? (irgendwie hat wohl jeder diesbezüglich einen Kandidaten),
Haben Sie schon mal eine zerstückelte Leiche gesehen? (solche schlimmen Momente müssen faszinieren)
Leichen stinken,
Gibt es Leichengift?
Ich habe im Film gesehen, dass … ist das wirklich so?
usw.

Verfolgen Sie das Ende der Fälle?

Nein, in der Regel nicht, allein schon aus Zeitgründen ist dies nicht möglich. Aus diesem Grund kann ich die Frage nach der Zahl der von meiner MK aufgeklärten Morddelikte nicht beantworten, weil ich nicht weiß, ob das Gericht (nur das Gericht entscheidet, welche Straftat letztendlich begangen worden ist) die Tat als Mord gewürdigt hat.
Nur in bestimmte Ausnahmefällen (wenn ich z.B. als daktyloskopischer Sachverständiger aussagen musste) habe ich den Urteilsspruch mitbekommen, ansonsten ist die Zeitspanne von der Übergabe der Anklageschrift bis zur Eröffnung des Hauptverfahrens zu lang. Dazwischen liegen bereits wieder andere Delikte zur Bearbeitung vor.

Lehnen Sie Fälle ab?

Ich suche mir die Fälle nicht aus. Der Staatsanwalt ist immer der Leiter eines Ermittlungsverfahrens und die Kriminalpolizei arbeitet stellvertretend für den Staatsanwalt. Schon deswegen muss die Kripo von Amts wegen bei Vorliegen eines sog. Offizialdeliktes die Aufklärungsarbeit übernehmen. Eine Ausnahme bildet die Befangenheit. Sollte entweder das Opfer oder der mögliche Täter im engen Bekanntenkreis des Ermittlers zu finden sein, so wird in der Regel entschieden, die Bearbeitung des Falles einem anderen Kollegen zu übertragen.

Wie schaffen Sie es, unvoreingenommen und neutral zu sein?

Bin ich garnicht … zunächst habe ich die Aufgabe, alle belastenden, aber auch alle entlastenden Sachverhalte aufzuklären. In diesem Sinne sind alle Personen erst einmal unschuldig. Auf der anderen Seite sind alle Personen, die ein (wenn auch noch so kleines) Motiv haben, verdächtig. Wenn jemand sicher mit dem zu untersuchenden Sachverhalt nichts zu tun hat, verschwindet er aus meinem Fokus, alle anderen sind potentielle Täter.

Welche Art Menschen machen Ihnen Angst?

Angst ist vielleicht nicht die richtige Bezeichnung … Unverständnis, Unbehagen wären sicher die besseren Ausdrücke.
Es sind Menschen ohne Empathie, ohne Skrupel ohne Einsicht. Wenn jemand einen anderen Menschen nur deshalb tötet, um Spas an der Machtausübung zu haben, um sich an den Schmerzen des Opfers zu ergötzen, dann muss ich mich sehr beherrschen, um nicht selbst Unbedachtes zu tun.
In der Regel überwiegt im Umgang mit Tätern die Professionalität.

Wie kam es dazu, Bücher über ihre Arbeit zu schreiben?

Der eigentliche Antrieb war Wissenserhaltung. Die akademische Ausbildung in Deutschland wurde sinnigerweise 1994 eingestellt, damit geht unweigerlich Wissen verloren, schlimmer noch, es kommt kein neues Wissen (Forschung) hinzu. Im Zuge der Recherche zu meinen Büchern konnte ich in die Lehrinhalte der einzelnen Polizeifachschulen nehmen und musste mit Erschrecken feststellen, dass die kriminalistische Ausbildung derart schmalspurig betrieben wird, dass die Absolventen dieser Schulen nicht in die Lage versetzt, komplexe Ermittlungsvorgänge zu bewältigen.
Ein positiver Nebeneffekt ist die erfreuliche Tatsache, dass sich vor allem Autoren von Kriminalliteratur zunehmend darum bemühen, authentisch zu schreiben. Da bin ich als Ratgeber sehr willkommen.

Wieviele Bücher?

Am besten man verschafft sich selbst einen Überblick, und zwar hier:

Welche Fragen kann ich nicht mehr hören?

Oft werde ich gefragt, warum ich keinen Kriminalroman schreibe?
Die Antwort ist einfach und für den Fragesteller meist enttäuschend:
 Weil ich es nicht kann!





Bildergebnis für die Stille KammerIch hoffe, das Euch die beiden Interviews gefallen haben. Auch wenn es jetzt ein wenig viel gewesen ist zu lesen. Trotzdem, dafür möchte ich Euch belohnen und verlose auch drei Ebooks von Bastei Lübbe. Es geht um das Buch "Die Stille Kammer" von Jenny Blackhurst.  Also, wer Interesse hat, hinterlasst einfach einen Kommentar, ob Euch die Interviews gefallen haben oder welches für Euch interessanter war.
So und nun das übliche Blabla :-D
Dann werden die Gewinner im Losverfahren gezogen, deren Namen  hier unter diesem Posting und natürlich persönlich per Mail benachrichtigt. Die Ermittlung des Gewinners erfolgt nach dem Teilnahmeschluss. DAs GEwinnspiel endet um 23:59 am 29. April Teilnahme ab 18 Jahren, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird zeitnah auf meinem Blog sowie mittels einer gesonderte Email über den Gewinn informiert. Hinterlasst mir doch bitte unter eurem Kommentar eure E-mailadresse, damit ich euch im Gewinnfall sofort benachrichtigen kann und den Code zusenden kann.
Die Aushändigung des Gewinns erfolgt ausschließlich an den Gewinner. Ein Umtausch, eine Selbstabholung sowie eine Barauszahlung des Gewinns sind nicht möglich.
Meldet sich der Gewinner nach zweifacher Aufforderung innerhalb einer Frist von 1 Wochen nicht, kann der Gewinn auf einen anderen Teilnehmer übertragen werden.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen .
 
 

1 Kommentar:

  1. Anonym30.4.18

    Also ich fand v.a. das zweite Interview total interessant, weil ich diesen Aufklärungsaspekt einfach spannend finde. Irgendwie ist mir ein Kommissar auch sympathischer wie ein Anwalt, obwohl es natürlich gerade für nicht verurteilte Angeklagte ganz wichtig ist, dass sie eine faire Be- und Verhandlung bekommen, aber ich bin echt froh, dass ich das nicht als Beruf gewählt habe. Mir würde der zweite da eher entsprechen!

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