Seiten

08.03.20

Die Doofnasen Family ~ Karma



„Moin!“
„Meeeeensch, wo bleibst Du denn??“
„Wir müssen voll fett verhungern und verdursten!“
„Guck Dir das Elend doch mal an?! Nix mehr zu fressen da drin!!“
„Und die Tränke ist auch weg!!“
„Ey, entspannt Euch mal! Es regnet!“

Sonntagmorgen, es herrscht typisch norddeutsches Wetter. Grau in Grau, Nieselregen, es stürmt hin und wieder. Vermutliche haben die Schafe auf den Deichen keine Locken mehr, dafür sind die Locken nun auf die Doofnasen übergesprungen. Das sieht richtig lustig aus, besonders dann, wenn sie sich mit ihren Puschelpopos gegen den Wind stellen. Ich grinse. Erstaunlicherweise habe ich wesentlich bessere Laune als die Doofnasen. Ich habe nämlich tatsächlich königlich ausgeschlafen, weil die automatische Guillotinen-Hühnerhaustür äußerst zuverlässig funktioniert. Mein Fuß erinnert sich allerdings immer noch genau an den Montagetag und hat eine ähnliche Laune wie die Doofnasen. Man kann´s aber auch echt übertreiben…

Es raschelt im Efeu. Im restlichen, dunkelgrünen, ungenießbaren Efeu. Den anderen haben die Doofnasen ja bereits restlos aufgefressen.

Ich: „Du hast vielleicht Nerven, am helllichten Tage so frech da rumzurascheln?“
Maus: „Die Doofis sehen mich doch gar nicht! Ätschi! Bäh-bäh!“
Ich: „Pass bloß auf, eines Tages wird Deine Arroganz Dir noch zum Verhängnis!“
Maus: „Never! Ich bin doch viel schneller als die Doofis! Außerdem habe ich Hunger! Was ist denn nun mit dem Frühstück?“
Ich: „Ernsthaft jetzt?? Wie hätte Herr oder Frau gnädige Maus denn Ihr Frühstück? Vielleicht ein duftendes Stück Käse dekoriert mit Petersilie an Honigsenf angerichtet auf einer goldenen Mäusefalle??“
Maus: „Seeehr witzig Chrissi! Ich bin genügsam. Reicht, wenn Du die Doofnasen Schüssel rausbringst!“
Ich: „Eines Tages rächt sich Dein vorwitziges Verhalten!“
Elfriede: „Was war das?“
Berta: „Die Maus!! Die ist doch da irgendwo!“
Charly: „Los, Hühnerkette bilden! Diesmal kriegen wir sie!!“

Da stehen sie wieder und brillieren im Synchrongucken. Ich stehe so herum und beobachte das Treiben. Emma, die schwarze Marans, verliert schnell die Lust am Synchrongucken. Sie interessiert sich viel mehr für die silberne Kugel, die den Zipper eines seitlichen Reißverschlusses bildet, der am Ende meines Reithosenbeines baumelt. Unbeholfen hopst sie an mir herum und schnappt nach der Kugel.

Ich: „Emma, lass das, ich bringe Euch ja gleich Euer Frühstück raus!“
Emma: „Das sieht aber lecker aus!“
Ich: „Das ist glänzendes Metall! Steht eher nicht auf Eurer Speisekarte. Hol Dir doch ein paar Muschel Grit Stückchen zum rumknuspern?“

Emma lässt beleidigt Geräusche wie eine Rabenkrähe verlauten. Ohnehin fällt mir in letzter Zeit auf, dass sie immer mehr zu einer Krähe mutiert. Alle Doofnasen auf einem Haufen: ein wirres typisches Gegurre, „Geboooke“ und zwischendrin „Kräääähgh“! Muss man nicht mal hingucken, kann nur Emma sein. Vermutlich ist sie in Wirklichkeit eine Krähe und hat sich nur schnell ein schwarzes Hühnerkostüm gehäkelt. Eigentlich ziemlich schlau, muss sie sich nicht mehr selber um Futter kümmern, sondern wird ja hier königlich versorgt! Allerdings kann sie ihre Vorliebe für glänzende Gegenstände nicht verheimlichen. Die serviere ich hier allerdings nicht. Also nicht bewusst. Eindeutig Rabenvogel!

Jäh werde ich schmerzlich aus meinen Gedanken gerissen – Emma ist mir mit ihren Krallen auf den blauen Fleck des `Guillotinen Fußes´ gehopst!
„Krääähgh!!“ - schreie ich auf!
Emma: „Nachmacher! Dann geh ich jetzt halt ein Ei legen, phhh!“

Beleidigt stakst sie Richtung Stall, tapert die Treppe hoch und wirft mir einen totbringenden Blick zu. Das funktioniert als pechschwarzes Huhn, äh, als verkleidete Rabenkrähe hervorragend. In dem Moment bin ich heilfroh, dass die Evolution dafür gesorgt hat, dass Raptoren zu Hühnern mutiert sind. Sie starrt mich immer noch an, als sie, oben auf der Hühnertreppe angekommen, mit ihrem Kopf volle Pulle (Norddeutsch für z.B. „volle Granate Renate“) gegen die tiefer als der Türausschnitt hängende Guillotine-Hühnerhaus-Tür donnert. Ich breche auf der Stelle fast zusammen vor Lachen! Die restlichen Doofnasen starren mich fragend an.

Ich: „Okeeeokee, hahaha, ich mach ja jetzt Euer Frühstück!“

Ich drehe mich auf dem Absatz um und will Richtung Haustür gehen, als ich mit dem Kopf direkt gegen die ausladende Gäste-WC-Vergitterung stoße!

Fazit: Karma is a …..! Café hilft übrigens auch gegen Doofheitsschmerzen, wusstet Ihr das?

PS1: Aus dem Hühnerstall aus einer der Katzenkisten höre ich noch leise…. „Krähähähähihihi…!“

PS2: Ich überlege, den Doofnasen eine Silberplatte als Futterschüssel zu organisieren.

PS3: Es ist schier unmöglich die Maus zu fotografieren, daher habe ich eine Körper-Double gebucht, grins!

Einen kuscheligen Sonntag wünsche ich Euch!🌧




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen zu haben.