Ich: „Ich muss mal wieder Eure Bude sauber machen! Sieht ja
ganz schön ekelig hier drin aus?!“
Mäßig motiviert stelle ich den Eimer mit dem Putzwasser vor
dem Stall ab und beginne Kotbretter, Kletterbrett und Katzenkisten raus zu
räumen. Der Schwamm fällt runter, Gummihandschuhe liegen herum. Mit dem
schweren langen Kotbrett balanciere ich schwitzend aus dem Stall. Drei
Doofnasen stehen direkt an der Tür und glotzen.
Ich: „Maaann, ihr müsst doch nicht ständig im Weg
rumstehen?!“
Elfriede: „Was machst Du mit unserem Bett?“
Ich: „Euer ‚Bett‘ ist vollgekackt! Gelegentlich muss das mal
frisch bezogen...äh.....gewaschen werden!“
Charly pickt am Schwamm herum: „Kann man das essen?“
Ich: „Nein!“
Mathilda: „Oh, cool Salat?!“
Ich: „Oh neee, nicht in den grünen Handschuh picken! Dann
kann ich den gleich wegschmeißen!“
Ingrid: „Was ist da in dem Eimer? Oh, lecker, Wasser!“
Ich hechte kurz vor einem hysterischen Anfall auf den Eimer
zu. Ingrid springt entsetzt zurück.
„Nicht trinken!!! Das ist Desinfektionslösung! Ernsthaft,
müsst Ihr mir die ganze Zeit vor den Füßen rumlungern und andauernd an die
Sachen rangehen? Geht doch da hinten hin Würmchen suchen oder sowas
ähnliches...“
Elfriede: „Hier gibt’s kaum noch Würmchen! Ist doch alles so
trocken hier. Außerdem ist uns langweilig.“
Klecki: „Können wir da mal rein gucken?“
Ich: „Neeeeiiiin! Ich mach da jetzt sauber, solange könnt
Ihr echt mal draußen bleiben! Sonst seid Ihr den ganzen Tag nicht eine
Nanosekunde im Stall und kaum mache ich da was, müsst Ihr da dauernd rein!“
Ich schaffe es, den Stall auszufegen und die Resteinstreu in
einen Äppelboy (Anmerkung an „Nicht-Pferde-Kenner“: ein Äppelboy ist eine
große, schwarze eimerähnliche Schaufel mit einem Griff, in die man
normalerweise die Hinterlassenschaften der Pferde optimal rückenschonend hinein
harken kann. Eignet sich auch prima beim Hühnerstall sauber machen, oder eben
im Garten die Hühnerhäuflein einzusammeln) zu kehren. Glücklicherweise habe ich
eine zusätzliche Gittertür eingebaut. Auf Knien wische ich den Stall aus, die
Doofnasen tummeln vor der Tür rum und beobachten mein Treiben.
Elfriede: „Können wir nicht doch mal eben reinkommen?“
Charly: „Bitte Chrissi! Vielleicht finden wir in den Ecken
eine Spinne!“
Ich wische gerade in dem Augenblick direkt durch ein
Spinnennetz in der hintersten Ecke. Eine Spinne läuft entsetzt vor meinem
Schwamm davon.
Spinne: „Ey spinnst Du? Du hast gerade meine voll coole
Jagdvorrichtung zerstört!“
Ich: „Hallo? Das hier ist ein Hühnerstall. Bau doch Deine
Jagdvorrichtung woanders!“
Spinne, beleidigt: „Paahh, jedes Mal musst Du mein Netz
kaputt machen!“
Ich halte inne. Und starre sie an. Ich rede mit Spinnen!!
Ich spinne wohl? Muss an der Hitze liegen!
Elfriede steht neben mir.
Ich: „Wie kommst Du denn hier rein?“
Elfriede: „Na durch die Hühnerklappe! Mit wem redest Du denn
da?“
Ich: „Äh, mit niemandem. Ich führe gerne Selbstgespräche.
Jetzt geh raus hier, gibt nix zu sehen!“
Elfriede: „Nö!“
Ich nehme sie auf den Arm und setze sie vor die Tür.
Beleidigt dackelt sie von dannen. Gestresst beende ich die Reinigungsarbeiten
im Stall, reinige noch die Katzenkisten draußen. Einigermaßen zufrieden
betrachte ich mein Werk. Plötzlich entdecke ich Charly im Stall. Sie grinst
mich an und setzt einen fetten Haufen auf den frischen Boden. Wutentbrannt
scheuche ich sie raus. Nachdem ich den Haufen beseitigt und frische Einstreu
verteilt habe, will ich die Katzenkisten noch mit Heu befüllen. Da entdecke ich
Elfriede. Sie sitzt über mir am Rand des Carportdachs und blickt hochnäsig zu
mir herunter. Dann lässt auch sie einen Haufen fallen - direkt auf die frisch
gereinigte Katzenkiste!
Das Fenster geht auf, Sohn 1 guckt entgeistert raus. „Warum
schreist Du hier so rum, Mama?“
Ich, schreiend: „ICH SCHREIE NICHT! ICH VERSUCHE NUR, DEN
DOOFEN STALL SAUBER ZU MACHEN, ABER DIE DOOOFEN HÜHNER.....!“
Sohn 1: „Ey, chill ma Deine base, Mama!“
„Modell Ehegatte“ kommt dazu: „Hey, hier, ein Café! Setz
Dich doch auf den Hühner-TV-Stuhl und ruh Dich aus?“
Ich atme tief durch und nehme die Tasse entgegen. Ich gehe
um die Ecke und will mich gerade auf den Hühner-TV-Stuhl setzen. In letzter
Sekunde springe ich zur Seite. Auf dem Stuhl liegt - ein fetter Hühnerhaufen!
Fazit: Eigentlich sollen Hühner ja zum allgemeinen
Wohlbefinden und zur Entspannung beitragen. Manchmal können sie aber auch ganz
schön nerven. Immerhin bleibt ja auch immer noch ein leckerer Café!
Einen entspannten Hühner-Tag allerseits☀
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