Ein Riesengebiet, das unerschöpfliche Diskussionen auslösen
kann, ist die Ernährung. Und da ist es völlig egal, ob es um die eigene
Ernährung, die der Hunde („Ich barfe jetzt“!) Katzen („Trockenfutter ist sooooo
unnatürlich!!“), Pferde („ich füttere nuuur das Supi-Dupi-Spezialfutter von Dr.
Heumeyer aus Alpenwiesenhausen“) oder Ehegatten („Schweinshaxe mit Bier. Und
gut!) geht. Einen der größten Schauplätze der verbalen Kriege zu diesem Thema
unter Eltern kann es bei Kindern geben! („Waaaas??? Du gibst Deiner 8-jährigen
Schnuttella? Das ist doch Gift!!!“ „Also meiner bekommt nur Reiswaffel und
Dinkel-Grünkernlinge in seine Pausenbox und Ingwer-Pimpinellen-Tee mit nem
Spritzer Zitrone. Wegen der Vitamiiine! (Sohn, 21, Azubi!)“)
Auch bei Hühnern wird heutzutage strikt auf die Ernährung
geachtet. Man will schließlich sein Ei und eventuell sein Huhn als die
gesündeste und biologischste Sache überhaupt genießen.
Ausgehend von der Tatsache, dass Hühner als Allesfresser
gelten, sollte es diesbezüglich ja nicht allzu schwer fallen, das richtige
Futter zu finden. Körner, Grünzeug, gelegentlich Essensreste und gut. Weit
gefehlt. Es gibt eigentlich fast nichts, was dem Huhn nicht schon mal angeboten
wurde! Immerhin wird vorher lieb und artig in der Facebookgruppe nachgefragt.
„Darf dat dat? Oder stirbt dat dann?“
Auch ich mache mir viele Gedanken, was ich den Doofnasen als
Zusatzfreßchen anbieten soll. Möchte ja keine Monotonie aufkommen lassen. Viel
Grünes, Gemüse, gelegentlich Fleisch, Biomöhrchen, Vitamiiiinchen ins Wasser....
Tochter 2: „Mama, das ist voll gemein, die Hühner kriegen
viel leckererereres Essen als wir!“
„Modell Ehegatte“: „Aber echt! Und wir müssen hier
verhungern!“ Ich: „Na gut, morgen gibt es für Euch auch Biomöhre gehäckselt mit
feinen Streuseln der Eierschale, dazu Salat und Feines Katzenfutter an sämigem
Bratenjus aus der Dose!“
Sie aßen dann doch lieber Brötchen mit Schnutella und das
„Innere von der Eierschale“ mit Speck!
Von dem Prädikat „100% biologisch“ habe ich mich längst
verabschiedet. „Das ist schier unmöglich in unserer heutigen Zeit und mit der
Umwelt. Aber Du kannst es zumindest optimieren.“, sagte mir einst eine
Ökotropholigin.
Oft bringe ich den Doofnasen Gräser, Kräuter, Blätter und so
weiter von den Spaziergängen mit dem Hund mit. Das scheint mir „biologisch“.
Naja, jedenfalls ist es kostenlos....
Ich: „Mist! Warum springt denn die Karre jetzt wieder nicht
an!“
Elfriede: „Warum musst Du denn mit der Stinkekiste fahren?“
Ich: „Ich muss mit dem Hund eine große Runde laufen. Und
außerdem um Euern „Graskonsum“ zu stillen! Hier wächst ja nix mehr.“ Diebisch
grinsend kann ich nicht umhin mir vorzustellen, wie die Doofnasen im Kreis auf
ihrem Puschelpopo sitzen, mit benebelten Augen und eine Tüte mit herumreichen.
Elfriede rümpft die Schnabel-Nase: „Du könntest ruhig das
restliche Grundstück für uns öffnen.“
Ich: „Dann ist da morgen auch alles leer und umgepflügt! Geh
doch zu den anderen und sabbel mich nicht voll?!“
Unterdessen dieselt das Auto weiter vor sich hin anstatt
anzuspringen. Langsam verflüchtigt sich meine gute Laune.
Elfriede: „Du verpestest hier die ganze Luft! Kannst Du
nicht ein paar Würmchen rausbringen?“
Ich, mittlerweile gereizt: „Würmchen sind alle! Du musst ja
auch nicht direkt hinterm Auspuff rumlungern!“
Elfriede: „Ich hab aber Hunger!“
Ich: „Deswegen brauche ich dieses Auto! Sonst gibt’s halt
nix anderes zu Essen als Körner!“
Elfriede: „Kauf Dir doch ein neues Auto?“
Ich: „Spinnst Du? Weißt Du was das kostet? Ich hab Haus,
Kinder, Hund, Pferde...“
Elfriede: „Dann verkauf doch ein Pferd?“
Ich: „Niemals! Pass auf, gleich verkaufe ich Dich! Und zwar
als Biohuhn-küchenfertig!“
Fazit: Ernährung ist elementar und so individuell wie das
Lebewesen selber. Es gibt kein hundert Prozentiges Richtig oder Falsch. Wir
geben uns viel Mühe, sollten es aber nicht übertreiben. Hühner wissen selber am
Besten was sie fressen können und was nicht!
Guten Appetit!☀️
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