Wir stehen in der Küche, drei der Doofnasen hocken mal
wieder auf der Fensterbank und werden mit dem absoluten Nonplusultra verwöhnt:
Käsehäppchen! Aus heiterem Himmel dreht sich Berta um und versetzt ihrer
„Fensterbanknachbarin“ Klecki einen Schubs, dass diese jäh von der Fensterbank
in die Küche runter fällt. Und beinahe zu allem Überfluss im Hunde Wassernapf
landet, der nämlich direkt unter der Fensterbank steht. Besagte Doofnase steht
wie paralysiert auf dem Fußboden und starrt die innere Küchenwelt mit weit
aufgerissenen Augen regungslos an!
Sohn 2: „Mamaaaa! Oh Gott, Klecki ist von der Fensterbank
gefallen und bewegt sich nicht mehr!!“
Ich: „Na, die hat sich halt selber erschrocken!
Tochter 2: „Und was ist, wenn die sich jetzt den Fuß
verletzt hat?“
Ich: „Dann kommt sie halt in die Suppe...“ Bevor ein
Aufschrei der Empörung durch die Küche schlägt und Klecki deshalb mit
Herzinfarkt tatsächlich noch ins Reich der ewigen Hühnerhelden aufsteigt, füge
ich schnell hinzu: „Die hat sich bestimmt nicht den Fuß verletzt!“ Ich gehe auf
sie zu und nehme sie hoch. Sie zappelt mit den Beinen und stößt ein ärgerliches
Gurren aus. Zurück auf der sicheren Anhöhe dreht sie sich um und setzt einen
fetten Dünnpfiff als Dank auf die Fensterbank! Tochter 2 und Sohn 2 halten sich
die Nase zu und flüchten unter lauten Ausrufen des Ekels aus der Küche. Berta
und Klecki drehen sich ebenfalls um und hüpfen aus dem Fenster. Elfriede
futtert ungerührt weiter die inzwischen ausgeteilten Würmchen um den „Brei“
herum auf!
Elfriede: „Ich weiß gar nicht was die alle haben, Käse ist
zwar leckerer, aber Würmchen sind auch super!“
Ich: „Aber nicht direkt neben Durchfall! Hast Du was an der
Nase? Und wegmachen darf das auch wieder ich!“
„Modell Ehegatte“ kommt in die Küche. „Bäh! Was stinkt denn
hier so?“
Ich: „Ich dachte Du bist erkältet??“
Mit Ehegatten und Männern (und Hähnen!!!) im Allgemeinen
verhält sich das ja in der Regel so, dass sie im Falle einer „harmloseren“
Krankheit meistens reif für die Intensivstation sind. Mindestens!! Also jeder
weiß ja mittlerweile was Männerschnupfen ist. Auch „Modell Ehegatte“ bekommt
diese „Krankheit der Hölle“ ab und an. Tagelang wurde demzufolge geschnieft,
geröchelt, gelitten und um Mitleid geheischt. Essen schmecken? Fehlanzeige!
Bewegung, zum Beispiel mit dem Hund rausgehen, geht so überhaupt gar nicht,
‚mann‘ ist ja quaaasi bettlägerig. Auch bei den Hühnern ist das ganz ähnlich.
Wird Obi mal von einer der Doofnasen beiseite zitiert und ggf. noch ein wenig
an einer Feder gezogen, schreit er so laut, als hätten sie ihm bei lebendigem
Leib bereits komplett gekocht und gerupft.
Erstaunlicherweise fängt dieses „Muschi-Verhalten“ aber
schon im Kindesalter an. Sohn 1 regte sich mal über die Tatsache auf, dass ich
sein gekochtes Ei mit dem Messer „geköpft“ habe und nicht „gepellt“. Er rastete
dermaßen aus, dass er im Wohnzimmer auf dem Holzboden ausrutschte. Kurzer
Aufschrei des Ärgers und dann pöbelte er weiter herum. Irgendwann fiel mir auf,
dass er seinen Arm nicht mehr bewegte und ständig festhielt. 6 Stunden inkl. 3
Stunde Wartezeit im hochschwangeren Zustand meinerseits (da hätte ich nebenbei
auch gleich in einem Aufwasch Sohn 2 rausdrücken können!) und eine
Röntgenaufnahme später waren wir darüber informiert, dass er sich komplett den
Unterarm gebrochen hatte!
Der Arzt des Krankenhauses so: „Wie ist denn das passiert?“
Ich: „Och, das wollen sie nicht wirklich wissen! Na gut, das
Ei war schuld!“ Der Blick des Arztes...unbezahlbar...na, Ihr wisst schon!
Monate später läuft Sohn 1 durchs Wohnzimmer und schreit
plötzlich wie am Spieß! In Panik ergreife ich das Fleischer-Messer in der Küche
und renne ins Wohnzimmer, felsenfest der Überzeugung, dass er gerade von einem
bösen Eindringling überfallen wird.
„Aaaaahhhhhhrgh!! Maaamaaa, ich habe einen Splitter im
Fuß!!“
Frauen oder Hennen müssen da mehr leiden. Was nicht heißt,
dass manche auch echte Muschis sind. Naturgemäß habe ich als Mutter von 4
Kindern und dem ganzen Nebenbei (Hund, Doofnasen, Haushalt, Pferde und der
damit verbundene Job, Wäscheberge, Mimimimimi, eine Runde Mitleid....) keine Zeit
krank zu werden. Im Winter war unser Reitplatz mal für 2 Tage ziemlich hart
gefroren und ich muss jobbedingt dort sehr viel laufen. Am nächsten Tag hatte
ich plötzlich ein Knie so dick wie der Oberschenkel. Kommentar von „Modell
Ehegatte“: „Ich glaube Du wirst alt!“ Das steht generell außer Frage, ist der
natürliche Lauf der Dinge aber trotzdem hegte ich ihm gegenüber kurzfristige
Mordgedanken. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es eine heftige Arthrose
nebst Entzündung undsoweiterundsofort war. 3 Wochen außer Gefecht gesetzt.
Neulich stehe ich in der Küche und schneide mir beim
Salatmachen für die Doofnasen in den Finger. Naturgemäß blutete es wie
verrückt. Kommentar der Kids: „Boah Mama, nicht dass das Blut noch ins
Hühnerfutter tropft? Die werden sonst noch zu Kannibalen!“ (Hauptsache den
Hühnern geht’s gut, solange die Mudder verblutet!)
„Modell Ehegatte“ geht in den Garten und will den Futternapf
der Doofnasen aufheben. Peng! Schuss! Rücken! Nix geht mehr! 110!
Katastrophenschutz! Die Woche ist gelaufen.....Für mich!!
Fazit: ein bisschen Mitleid bei Krankheiten und „Auas“ ist
durchaus angebracht und trägt zur Heilung bei. Das gilt für Ehegatten, Kinder,
Hunde, Katzen, Hühner, Pferde gleichermaßen. Nur nicht für Mütter. That‘s life!
PS: „Modell Ehegatte“ hatte mir seinerzeit einen Café an den
Tisch serviert, als ich das doofe Knie hatte! Yeah, ich liebe ihn dafür!
Ein schönes Wochenende☀
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