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Scott Bowen - Knoblauch, Kreuz und Weihwasser - Handbuch für Vampirjäger

19.01.20

Die Doofnasen Family ~ Mimimis


Wir stehen in der Küche, drei der Doofnasen hocken mal wieder auf der Fensterbank und werden mit dem absoluten Nonplusultra verwöhnt: Käsehäppchen! Aus heiterem Himmel dreht sich Berta um und versetzt ihrer „Fensterbanknachbarin“ Klecki einen Schubs, dass diese jäh von der Fensterbank in die Küche runter fällt. Und beinahe zu allem Überfluss im Hunde Wassernapf landet, der nämlich direkt unter der Fensterbank steht. Besagte Doofnase steht wie paralysiert auf dem Fußboden und starrt die innere Küchenwelt mit weit aufgerissenen Augen regungslos an!

Sohn 2: „Mamaaaa! Oh Gott, Klecki ist von der Fensterbank gefallen und bewegt sich nicht mehr!!“
Ich: „Na, die hat sich halt selber erschrocken!
Tochter 2: „Und was ist, wenn die sich jetzt den Fuß verletzt hat?“
Ich: „Dann kommt sie halt in die Suppe...“ Bevor ein Aufschrei der Empörung durch die Küche schlägt und Klecki deshalb mit Herzinfarkt tatsächlich noch ins Reich der ewigen Hühnerhelden aufsteigt, füge ich schnell hinzu: „Die hat sich bestimmt nicht den Fuß verletzt!“ Ich gehe auf sie zu und nehme sie hoch. Sie zappelt mit den Beinen und stößt ein ärgerliches Gurren aus. Zurück auf der sicheren Anhöhe dreht sie sich um und setzt einen fetten Dünnpfiff als Dank auf die Fensterbank! Tochter 2 und Sohn 2 halten sich die Nase zu und flüchten unter lauten Ausrufen des Ekels aus der Küche. Berta und Klecki drehen sich ebenfalls um und hüpfen aus dem Fenster. Elfriede futtert ungerührt weiter die inzwischen ausgeteilten Würmchen um den „Brei“ herum auf!
Elfriede: „Ich weiß gar nicht was die alle haben, Käse ist zwar leckerer, aber Würmchen sind auch super!“
Ich: „Aber nicht direkt neben Durchfall! Hast Du was an der Nase? Und wegmachen darf das auch wieder ich!“

„Modell Ehegatte“ kommt in die Küche. „Bäh! Was stinkt denn hier so?“
Ich: „Ich dachte Du bist erkältet??“

Mit Ehegatten und Männern (und Hähnen!!!) im Allgemeinen verhält sich das ja in der Regel so, dass sie im Falle einer „harmloseren“ Krankheit meistens reif für die Intensivstation sind. Mindestens!! Also jeder weiß ja mittlerweile was Männerschnupfen ist. Auch „Modell Ehegatte“ bekommt diese „Krankheit der Hölle“ ab und an. Tagelang wurde demzufolge geschnieft, geröchelt, gelitten und um Mitleid geheischt. Essen schmecken? Fehlanzeige! Bewegung, zum Beispiel mit dem Hund rausgehen, geht so überhaupt gar nicht, ‚mann‘ ist ja quaaasi bettlägerig. Auch bei den Hühnern ist das ganz ähnlich. Wird Obi mal von einer der Doofnasen beiseite zitiert und ggf. noch ein wenig an einer Feder gezogen, schreit er so laut, als hätten sie ihm bei lebendigem Leib bereits komplett gekocht und gerupft.

Erstaunlicherweise fängt dieses „Muschi-Verhalten“ aber schon im Kindesalter an. Sohn 1 regte sich mal über die Tatsache auf, dass ich sein gekochtes Ei mit dem Messer „geköpft“ habe und nicht „gepellt“. Er rastete dermaßen aus, dass er im Wohnzimmer auf dem Holzboden ausrutschte. Kurzer Aufschrei des Ärgers und dann pöbelte er weiter herum. Irgendwann fiel mir auf, dass er seinen Arm nicht mehr bewegte und ständig festhielt. 6 Stunden inkl. 3 Stunde Wartezeit im hochschwangeren Zustand meinerseits (da hätte ich nebenbei auch gleich in einem Aufwasch Sohn 2 rausdrücken können!) und eine Röntgenaufnahme später waren wir darüber informiert, dass er sich komplett den Unterarm gebrochen hatte!
Der Arzt des Krankenhauses so: „Wie ist denn das passiert?“
Ich: „Och, das wollen sie nicht wirklich wissen! Na gut, das Ei war schuld!“ Der Blick des Arztes...unbezahlbar...na, Ihr wisst schon!

Monate später läuft Sohn 1 durchs Wohnzimmer und schreit plötzlich wie am Spieß! In Panik ergreife ich das Fleischer-Messer in der Küche und renne ins Wohnzimmer, felsenfest der Überzeugung, dass er gerade von einem bösen Eindringling überfallen wird.
„Aaaaahhhhhhrgh!! Maaamaaa, ich habe einen Splitter im Fuß!!“

Frauen oder Hennen müssen da mehr leiden. Was nicht heißt, dass manche auch echte Muschis sind. Naturgemäß habe ich als Mutter von 4 Kindern und dem ganzen Nebenbei (Hund, Doofnasen, Haushalt, Pferde und der damit verbundene Job, Wäscheberge, Mimimimimi, eine Runde Mitleid....) keine Zeit krank zu werden. Im Winter war unser Reitplatz mal für 2 Tage ziemlich hart gefroren und ich muss jobbedingt dort sehr viel laufen. Am nächsten Tag hatte ich plötzlich ein Knie so dick wie der Oberschenkel. Kommentar von „Modell Ehegatte“: „Ich glaube Du wirst alt!“ Das steht generell außer Frage, ist der natürliche Lauf der Dinge aber trotzdem hegte ich ihm gegenüber kurzfristige Mordgedanken. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es eine heftige Arthrose nebst Entzündung undsoweiterundsofort war. 3 Wochen außer Gefecht gesetzt.

Neulich stehe ich in der Küche und schneide mir beim Salatmachen für die Doofnasen in den Finger. Naturgemäß blutete es wie verrückt. Kommentar der Kids: „Boah Mama, nicht dass das Blut noch ins Hühnerfutter tropft? Die werden sonst noch zu Kannibalen!“ (Hauptsache den Hühnern geht’s gut, solange die Mudder verblutet!)

„Modell Ehegatte“ geht in den Garten und will den Futternapf der Doofnasen aufheben. Peng! Schuss! Rücken! Nix geht mehr! 110! Katastrophenschutz! Die Woche ist gelaufen.....Für mich!!

Fazit: ein bisschen Mitleid bei Krankheiten und „Auas“ ist durchaus angebracht und trägt zur Heilung bei. Das gilt für Ehegatten, Kinder, Hunde, Katzen, Hühner, Pferde gleichermaßen. Nur nicht für Mütter. That‘s life!

PS: „Modell Ehegatte“ hatte mir seinerzeit einen Café an den Tisch serviert, als ich das doofe Knie hatte! Yeah, ich liebe ihn dafür!

Ein schönes Wochenende




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