... warum ich auf diesen Satz komme? Ganz ehrlich, so genau
weiß ich es nicht. Jedenfalls war ich heute früh Gassi, die Welt erwachte
gerade und da lag ein Regenwurm auf dem Asphalt, der sich verzweifelt reckte,
um ins kühle Gras zu kommen. Ich hob ihn auf und legte ihn in die Wiese. Und dann
kam mir der Gedanke:
Auch ein Regenwurm hat ein Recht auf Leben!
Und da komme ich auf das eigentliche Thema zu sprechen. In
der heutigen Zeit recht Aktuell --- nein kein Virus 😉.
Ich weiß, viel ist darüber schon gesprochen worden. Etliche Blogs haben dazu
ihr Thema veröffentlich. Aber nun möchte ich auch meinen Senf dazu beitragen. Vielleicht
weil ich auch selber davon betroffen bin.
Despressionen! Jeder kennt sie, viele leiden darunter. Alle
reden davon. Aber wehe man "outet" sich, dann ist es so, als hätte man
eine ansteckende Krankheit. Es gibt dann betroffene Gesichter und mitfühlende
Worte, aber oft merkt man, dass der Gegenüber sich dann nicht mehr wohlfühlt. Warum??
Vielleicht ist derjenige mit der Aussage, man hat Depression überfordert oder
hilflos, wie man sich nun verhalten soll. Aber ich denke, es ist oft auch so, dass
derjenige denkt, oje, hoffentlich jammert er / sie mir nicht die Ohren voll mit
seiner / ihrer Depression.

Bei Nannis Welt habe ich den Satz gelesen: Der Betroffene hat Wahrnehmungen,
die kein anderer Mensch richtig nachvollziehen kann. Eben auch das Gefühl,
alles sei surreal. Ja, eben, die Wahrnehmungen, die kein anderer hat. Und
deswegen zieht man sich zurück, weil der Betroffene mit der Krankheit allein dasteht
und denkt, mich versteht eh keiner. Und ich möchte andere mit meinen Gedanken,
Sorgen, Grauzonen bedrängen bzw. behelligen.
Vollkommene Ignoranz findet sich leider oft in der
Gesellschaft wieder. So heißtes weiter bei Nanni, wo ich ihr voll und ganz
zustimme!
Es ist halt so, dass man eine Depression nicht ansieht, es
ist keine Sichtbare Krankheit. So wie Grippe, etwas Gebrochenes oder andere
sichtbare Krankheiten. Nein, sie ist versteckt im Inneren. Und meist lassen die
Erkrankten sich da eben nicht reingucken, weil dann solche Sätze fallen: Du
bist nur wieder mal empfindlich. Stell dich nicht so an. Reiß dich halt mal
zusammen. Depressionen, so was gibt es nicht, das ist doch nur ein
Stimmungstief.
Aber nun zu der Frage. Wie sollten Außenstehende mit Erkrankten
umgehen? Es ist keine einfache Frage, ja sicherlich nicht. Alexandra vonGedankenflügen hat. Im September hat sie auf Insta aufgerufen, ihr Fragen über
Depression zu stellen. Und da sind ein paar interessante Fragen aufgekommen.
Auch wie die Mitmenschen auf Depressive reagieren sollen,
können. Z. B, ob man Hilfe anbieten sollte. Alexandra antwortete darauf, ja,
aber nicht mit dem Satz „Sag Bescheid, wenn du etwas brauchts“. Genau das habe ich
oben schon erwähnt. Manchmal sind einfach nur zwei starke Arme hilfreich, um
die Seele zu entwässern.
Eine andere Frage war, ob man den Betroffenen wie ein rohes
Ei behandeln soll.
Alexandra antwortete darauf mit einem klaren Nein. Und da
stimme ich ihr voll zu. Trotzdem rät sie zu dem Verständnis, wo ich auch
zustimme.
Wo wir wieder bei dem offenen Ohr und den starken Armen
wären!! Und keine Verurteilung, das ist auch wichtig. Alexandra rät auch,
Floskeln zu vermeiden, wie z. B. lach doch mal wieder. JA, tät ich, wenn ich es
könnte und es für mich einfach wäre!! Aber es ist halt so, als Betroffener
denkt man immer, dass man anderen mit seiner Krankheit eine Last ist und
deswegen schweigen die meisten.
Ich zitiere nun noch mal Alexandra und weitere Phrasen, die
man unbedingt vermeiden sollte. Danke Alexandra, dass ich das darf. Ich nehme
dich nun ganz fest mal in meine Arme!!
„Jeder ist doch
mal schlecht drauf.“
„Das kommt schon
wieder gut“
„Anderen gehts
noch viel schlechter als dir“
„Das ist doch
schon so lange her, ist es nicht langsam wieder gut?“
„Sei doch mal
fröhlich!“
„Zeit heilt alle
Wunden“
„Denk doch mal
positiver!“
Und zu guter Letzt, fragt nicht einen Depressiven, wie es
ihm geht. Ihr werden immer oder sehr oft hören, mir geht’s gut, keine
Nachfrage!! Weil man eben, wie schon erwähnt, nicht den anderen zur
Last fallen
möchte. Weil keiner hören will, dass es einem nicht gut geht. Das man nicht
immer derjenige sein möchte, der „nur immer“ jammert.
Warum ich aber nun auch auf das Thema zu sprechen komme…..,weil
ich momentan eben auch wieder etwas grauer sehe als normal. Und weil ich gerade
das durchmache, was ich hier teilweise geschrieben habe. Kaum sagt man, ich
habe Depressionen, ziehen sich alle zurück. Als hätte man eine ansteckende Krankheit.
Und dann kommen Sätze wie: Das musst du selber wissen (auf meine Aussage, ich
ziehe mich jetzt ein wenig von Euch zurück, weil ich nicht zur Last fallen
möchte). Ja, man steht allein da! Man fühlt sich verlassen, man hat eine
ansteckende Krankheit.

Aber ich versuche, das beste daraus zu machen. Und hoffe, es gelingt mir!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen zu haben.