Kommunikation
Sohn 1: „Idiot!“
Sohn 2: „Selber Idiot!“
Gespräche zwischen Jungs in einem gewissen Alter sind häufig
kurz und bündig. Und meist auch extrem inhaltslos.
Tochter 1: „Tochter2!! Hast du etwa schon wieder mein Lieblingspullover
aus meinem Schrank geklaut?“
Tochter 2: „Gaaaaa nicht!“
Huscht um die Ecke, raus zur Haustür. Aus dem Fenster sehe
ich sie noch in einem verdächtig nach dem Diebesgut aussehenden Pullover.
Gespräche dieser Art, werden meistens von einer Partie augenblicklich durch
Fluchtverhalten beendet.
„Bok bok bok?“
„Genau, bok bok bok! Da, ihr müsst auch die restlichen
Krümel da hinten aufessen, bok bok!“
„Bok, bok!“
Ich traue meinen Ohren ja des Öfteren nicht, (da sie nicht
mehr so funktionieren wie noch vor 25 Jahren), da man mit 4 Kindern täglich mit
merkwürdigen akustischen Dingen konfrontiert wird, aber ich denke in dem Moment
wirklich, jetzt hat er nicht mehr alle Latten am Zaun! Die Rede ist natürlich
von meinem geliebten Herrn „Modell Ehegatte“, der offenbar im Begriff ist,
‚Hühnersprache‘ zu lernen! Insgeheim glaube ich ja, dass er ähnlich wie ich
(nicht mehr richtig) tickt. Vermutlich VERSTEHT er die Doofnasen?
Mit der Kommunikation ist das ja leider in allen Lebenslagen
immer so eine Sache. Bei manchen Individuen klappt sie auf Anhieb. Bei manchen
nicht. Oder manche kommunizieren einfach nicht miteinander, oder wenn sie es
akustisch nicht hinbekommen, dann nonverbal. Die Doofnasen kommunizieren
eigentlich non stop den ganzen Tag. Es ist nur mal ganz kurz ruhig, wenn alle
den Schnabel gleichzeitig mit Futter voll haben.
Hühner haben für sich auch eine sehr detaillierte Sprache,
im Vergleich zu anderen Lebewesen. Jedes Kind kennt das Bekannteste davon,
nämlich das Krähen des Hahnes. Warum, wann und wieso, weswegen er das tut
erklärt zB sehr lustig und anschaulich Robert Höck in einem seiner HappyHuhn
Videos. (Nr. 70, wen es näher interessiert) Jedes Huhn hat zudem auch seine
ganz eigene Stimme. Wie beim Menschen. Für Nicht-Hühner Besitzer mag das alles
gleich klingen: alle Hühner machen gok, gok, gok. Gehe ich im Hühnergarten
herum, werde ich erstens von einer Handvoll Doofnasen auf Schritt und Tritt
verfolgt, zweitens „sabbeln“ sie mich ununterbrochen voll in allen erdenklichen
„Gacker- und Gurrlauten“. Ich kann sie alle blind alleine anhand ihrer Stimme
auseinander halten. Und auch die Hühner können, wie Hunde, anhand der Stimme
ohne Sichtkontakt genau „ihren“ Menschen erkennen. Im Falle der Doofnasen
kommen sie sofort gackernd an die Zäune angerannt, um zu gucken, woher die
bekannte Stimme (meine) kommt. Meist fragen sie nach Leckerchen. Aber auch wenn
es mal keine Schmausis gibt, laufen sie hinter mir her, antworten sofort mit
einer ganz sanften, gurrigen Stimme, wenn ich sie zum Beispiel in Menschensprache
frage, warum der Boden am Zaun zur Nachbarschaft einem Knastausbruchsversuch
ähnelt, da dort tiefe Gruben und halbe Stollen ausgehoben wurden. Sie sind
selbstverständlich IMMER unschuldig und wissen meist von nix. Stehe ich in der
Küche und es gab vorher das absolute Non plus ultra Käsehäppchen, bleibt immer
die ein oder andere Doofnasen im Anschluss auf der Fensterbank hocken,
beobachtet mein Treiben in der Küche, chillt auf einem Bein, schnurrt ab und an
wie ein Katze und fühlt sich sichtlich wohl. Gelegentlich frage ich sie was und
es kommt immer ein kurzes Gluckern zurück. Das hat schon was sehr
Entspannendes.
Es gibt aber Situationen, da kommt keine Antwort. Egal was
man sagt. Ich, morgens um 7.00h: „Hat jemand schon die Hühner rausgelassen?“
Die Matrix besteht aus Raum, Zeitlosigkeit, Gestaltlosigkeit, Vakuum, die
fünfte, sechste, siebte Dimension?? Die Antwort darauf hat Stephen Hawkins
vermutlich mit ins Grab genommen, Einstein lässt sich auch nicht mehr relativ
dazu befragen, denn: „....................!“ Meine Frage wabert durch die
Endlosigkeit der mit Sauerstoff, Stickstoff und Hundepups gefüllten Räume,
Flure, ich erahne ein Echo an den Begrenzungen der luftgefüllten Zimmer,
genannt Wände, Türen. Ich hätte auch das Minimineralkörnchen unserer gemauerten
Zimmerwand befragen können und vermutlich mehr Resonanz erhalten. Also sage
ich: „Ok, Chrissi, rein in die Jacke, raus und mach den Stall auf!“ Ich zu mir:
„Na gut....“
Fazit: Eines muss man den Doofnasen lassen: sie antworten
immer! Deswegen bringt es besonders viel Spaß mit ihnen zusammen Café zu
trinken!
Einen unterhaltsamen Tag wünsche ich Euch☀️
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