§ 2 Nr. 5 TMG

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Ich lese gerade

Nora Gold - Der Smaragdgarten

28.04.18

Crime und Thriller Woche - Interviews....

... und Gewinnspiel
Heute bin ich wieder an der Reihe bei der Crime und Thriller Woche. Diesmal habe ich zwei interessante Interviews für Euch. Viel Spaß! Am Ende wird alles für das Gewinnspiel verraten :-). Ja, ein wenig Spannung muss auch dabei sein!!
Hier nochmals die einzelnen Tage von der Woche:
25.4 Nannis Welt 
26.4 meiner einer
27.4 Nostalgic Books
28. 4 meiner einer und Nostalgic Books
29. 4 Nannis Welt



Interview mit einem ....Strafverteidiger

Ra Dr.Dr. Bernd Hesse
Foto von ra-hesseundhoff.de
Freitag, der zweite Tag der Buchmesse. Abends beim Gmeiner Verlag ist die große Release Party mit Wodka und Wasser. Bernd Hesse liest aus seinen Buch "Rubel Rotlicht und Raketenwerfer" vor und erzählt uns ein wenig darüber. Auch von seiner Arbeit als Strafverteidiger. Und na klar wird immer wieder zugeprostet :-)
Nach der kleinen Lesung habe ich das große Glück gehabt und durfte Herrn Dr. iur. Dr. phil. Bernd Hesse kurz interviewen. Vielen Dank Herr Hesse, dass Sie kurz für mich Zeit genommen haben.
Zusätzlich habe ich dann danach dem Strafverteidiger einige Fragen zugeschickt. Und damit gab mir Herr Hesse einen sehr interessanten Einblick in seine Arbeit. Jedenfalls habe ich damit auch eine andere Ansicht bekommen in die Arbeit eines Strafverteidigers. Es ist ja oft, dass man denkt, oh, wie kann man so einen vertreten, aber Herr Hesse hat das gut in seinem Interview erklärt und ja, ich finde, jeder hat Reicht auf eine gute Verteidigung!

·       Herr Hesse, warum gerade der Beruf eines Strafverteidigers?
o   Ich habe den Beruf ergriffen, weil auch ein Mensch, auch wenn er z. B. die Tat begangen hat, Recht auf ein faires Verfahren hat. Ein ordentlicher Umgangston, anständige Behandlung und all das ist auch in so einen Fall wichtig. Zwar ist dann am Ende des Verfahrens bewiesen, dass er die Tat begangen hat, aber der gerechte Umgang soll trotzdem vorhanden sein.

·       Wie schließen sie die Gefühle aus, wenn sie jemand verteidigen?
o   Ich schreibe die Gefühle weg, aber habe mit „Rubel, Rotlicht und Raketenwerfer“ einen fiktiven Krimi vorgelegt, also keine Tatsachen. Dann hilft mir viel mein Hobby, der Tango Argentino, die Familie und Freunde und auch auf eine Art meine Arbeit, da ich neben dem Strafrecht noch als Fachanwalt für Arbeitsrecht und im Wirtschaftsrecht unterwegs bin. Und dann ist da ja noch mein Hund Anja (ich lache :-D)

·       Was ist, wenn bei psychisch kranken Straftätern doch mal einer rückfällig wird?
o   Da steckt man nicht drin. Ich kann nicht in die Leute hineinschauen. Eine große Rolle spielen dabei die Gutachter. Aber auch die der Entwicklung. Die Richter müssen da meist auf die Richtigkeit der Gutachten vertrauen. Um z. B. ordentlich zu verteidigen, besuche ich die Leute in der Haftanstalt oder der forensischen Psychiatrie, rede mit Ihnen.
o   Ich habe z. B. einen Mandanten jährlich in der geschlossenen Anstalt besucht. Dessen Erkrankung konnte durch die Behandlung zurückgedrängt und letztlich geheilt werden. Der hat während des Aufenthaltes in der Psychiatrie, eine Ausbildung gemacht. Dann kam er vor der endgültigen Entlassung in ein betreutes Wohnen und holte sein Abitur nach. Das ist alles sehr kostspielig aber dieser Fall zeigt, wie sehr es sich lohnt, um jeden Menschen zu kämpfen. Auch in solchen Fällen muss man dann auf den Gutachter vertrauen können. Außerdem muss man als Strafverteidiger neugierig sein, sonst würde ich die Arbeit gar nicht machen können.

·       Sie sprechen oft ja mit Tätern. Haben Sie da auch schon mal Angst, diesem gegenüber zu sitzen?
Wenn es sich um schwerste Verbrechen handelt, dann begegnet man den Mandanten meist schon in der Untersuchungshaft oder in der Psychiatrischen Anstalt. Diese äußeren Umstände gehen an den meisten Tätern nicht unbeeindruckt vorbei. Es ist eben nicht die Tatsituation, in der Opfer diesen Menschen ausgeliefert waren. Die Furcht, dann bezüglich einer hohen Strafe, liegt eher auf der Seite meiner Mandanten.

·       Was war der Fall, der Ihnen am meisten im Gedächtnis geblieben ist, oder am längsten?
Das ist ein Fall, in dem der Mandant sich am Abend nach der Urteilsverkündung das Leben genommen hat.

·       Wie kam es dazu, Bücher über Ihre Arbeit zu schreiben?
Ich schreibe seit meiner frühen Jugend. Da musste ich auch viel recherchieren. Nun kommt der Stoff für die Bücher durch die Arbeit als Anwalt zu mir.

·       Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Der ist meist durch Routinearbeiten geprägt: Aktenstudium über hunderte oder in großen Ermittlungsverfahren über tausende Seiten, Literatur- und Rechtsprechungsrecherchen, Mandantengespräche und Gerichtstermine.

·       Gab es auch positive Erlebnisse mit Tätern?
Ja, immer wieder. Und das ist auch das Schöne an der Arbeit. Wenn Menschen nach begangener Tat und Tatverbüßung, auch nach Wiederholungstaten, dann doch ihr Leben in den Griff bekommen, Familien gründen, einer Arbeit nachgehen, sich der Freundeskreis wandelt und auch sie glückliche Momente erleben. Das freut mich dann sehr. Es sind ja häufig Menschen, die eine glücklose Kindheit und wenig Liebe und Zuneigung erfuhren; solche, die kaum Chancen hatten, sich selbst zu finden oder zu verwirklichen.

·       Wie reagieren die Menschen auf Sie, wenn Sie sich mit Ihrem Beruf vorstellen?
Das ist völlig unterschiedlich und situationsabhängig. Nicht selten wird man mit Vorurteilen dergestalt konfrontiert, dass die Arbeit von Strafverteidigern darin bestünde unverbesserliche Kriminelle durch Tricks und Lügen vor der Strafe zu bewahren. Aber wie in allen Lebensbereichen gibt er verständige Menschen und solche, bei denen es kaum lohnt, in Ihnen bezüglich ihrer Vorurteile Zweifel zu wecken.

·       Verfolgen Sie das Ende der Fälle?
Ja natürlich und noch viel weiter darüber hinaus. Das ist ja das eigentlich Interessante an dem Beruf. Für einen Richter ist der Fall meist mit der Verurteilung, für einen Staatsanwalt mit der Strafvollstreckung beendet. Den Mandanten begegnet man in der Kanzlei auch später, wenn sie ein anderes Problem haben, sei es bei der Arbeit oder einem Verkehrsunfall. Es ist interessant zu sehen, wie Menschen sich entwickeln und auch verändert mit Konfliktsituationen umgehen.

·       Wie schaffen Sie es, unvoreingenommen und neutral zu arbeiten?
Unvoreingenommen ist man als Anwalt, weil man schon ausreichend Fälle gesehen hat, in denen sich die ursprünglichen Vorwürfe als unzutreffend erwiesen haben. Neutral muss man als Anwalt nicht sein. Man ist zwar ein Organ der Rechtspflege aber man hat die Interessen des Mandanten zu vertreten. Man steht also deutlich im Lager einer Partei.

·       Welche Art von Menschen kann Ihnen noch Angst machen?
Intolerante und selbstgefällige Menschen.
·       Lehnen Sie Fälle ab?
Ja, dass passiert; auch im laufenden Verfahren. Das sind meist Situationen, in denen Mandanten beratungsresistent sind oder den Anwalt noch in ihre schmutzigen Geschäfte hineinziehen wollen.

·       Ist es Ihnen manchmal unangenehm einem Mörder gegenüber zu sitzen?
Da fällt eine Antwort wirklich schwer. Man müsste überlegen, ob es Situationen gibt, die einem selbst zum Mörder werden lassen könnten; zum Beispiel aus Rache, weil einem nahen Angehörigen etwas wirklich Schlimmes angetan wurde. Dann käme man schnell darauf, dass es die unterschiedlichsten Menschen und Motive für solche Taten gibt. Und auch bei solchen durchaus verständlichen, aber gleichwohl strafbewehrten Taten hatte ich schon zu verteidigen. Aber um ihre Frage ganz kurz zu beantworten: richtig angenehm ist es eigentlich nie.
 
 

Interview mit einen .......Diplomkriminalisten


Bild könnte enthalten: 1 Person, Innenbereich
Facebook: Manfred Lukaschewski

Wenn man an die Kriminalpolizei denkt, hat man vielleicht ein bestimmtes Bild vor Augen. Gut, das Fernsehen spielt dabei eine große Rolle. Aber oft ist dieser Beruf breit gefächert und weit verzweigt.  Laut Wikipedia ist es der Teil der Polizei, der sich mit Verfolgung von Straftaten und ihrer Verhütung beschäftigt. Und da ich als True Crime Fan mich dieses Thema interessiert, dachte ich, schaust mal hinter den Kulissen und stellt solchen Leuten mal ein paar Fragen. Anfangen durfte ich mit Dr. Manfred Lukaschewski, studierter Diplomkriminalist.
Herr Dr. Lusaschekwski, ich danke Ihnen für den Einblick hinter den Kulissen der Kriminalistik 😊




Was macht ein Diplom-Kriminalist?

Nun, der Diplom-Kriminalist ist das Ergebnis der akademischen Laufbahnausbildung für den gehobenen Dienst (so heißt das im Amtsdeutsch) bei der Kriminalpolizei. Es war eine Ausbildung an der Humboldt-Uni in Berlin, die leider 1994 eingestellt wurde. Seitdem gibt es in Deutschland, übrigens als einzigem Industrieland der Welt, keine akademische Ausbildung mehr, was auch bedeutet, dass es in Deutschland auf diesem Gebiet keine Forschung mehr gibt.
Diplom-Kriminalisten sind nach der Ausbildung Leiter wichtiger Dienststellen bzw. Kommissionen (ich war Leiter der Mordkommission), werden in Polizeischulen als Dozenten eingesetzt.

Was ist der Unterschied zwischen einem Kriminalisten und einem Kriminologen?

Bis auf den Wortstamm (crimen = lat.: Verbrechen) haben beide Wissenschaften nicht allzu viel gemein.
Die Kriminologie beschäftigt sich mit den gesellschaftlichen Ursachen, den gesellschaftlichen Auswirkungen und den gesellschaftlichen Umgängen mit allen Facetten der Kriminalität. Sie untersucht die Determinanten, die einen Närboden für Kriminalität bolden können und bereitet Vorschläge zur Eindämmung.
Sie ist ihrem Wesen nach eher eine soziologische Wissenschaft.
Die Kriminalistik befasst sich als Wissenschaft mit der Entwicklung von Mittel und Methoden zur beweiskräftigen Bekämpfung der Kriminalität. Sie stellt die Kausalität zwischen Tat, Schuld, Beweis, Sanktion her.
Wesentliche Teilgebiete sind dabei die Rechtswissenschaft (nulla crime sine lege = keine Straftat ohne Gesetz) und ganz wesentlich … alle Naturwissenschaften, auch im weiteren Sinne (Medizin, Psychologie, Psychiatrie)

Straftaten gegen Leben und Gesundheit?

Da gibt es eine ganze Reihe, einige werden von spezialisierten Kräften bearbeitet.
Ich zähle einfach mal einiges auf: (alle Paragrafen stammen aus dem Strafgestzbuch -StGB)
§ 211 (Mord), § 212 (Totschlag, § 222 (Fahrlässige Tötung), §221 (Aussetzung), § 224 (Gefährliche Körperverletzung), § 226 (Schwere Körperverletzung), § 227 (Körperverletzung mit Todesfolge).

Dazu kommen die Sexualstraftaten, Raub und räuberische Erpressung, teilweise mit Todesfolge, die aber gesondert bearbeitet werden.
Sollte ein Mord allerdings als Verdeckungstat z.B. einer Vergewaltigung begangen worden sein, ist die MK (Mordkommission) federführend zuständig.

Was war der Fall, der Ihnen am meisten im Gedächtnis geblieben ist?

In den vielen Jahren gibt es kaum etwas, was sich Krimiautoren nicht ausdenken können. Jede Tötungstat hat seine eigenen Spezifika und ich führe keine Klassifikationen. Natürlich bleiben die haften, die besondere Merkmale haben, sei es besonders hartnäckige Beschuldigte, sei es besonders brutale Vorgehensweisen oder wie in einem Fall, die Aufklärung eines Mordes nach 11 Jahren, und das in einer DNA freien Zeit, nämlich noch vor 1989 (erstmalige Anerkennung der DNA-Analyse als Beweismittel durch ein Gericht).




Müssen Sie sich mit dem Täter unterhalten? Macht Ihnen das Angst oder Unbehagen?

Immer, ich unterhalte mich immer mit dem Täter, nur ist das kein Small-Talk und eigentlich auch keine Unterhaltung. Beschuldigtenvernehmung trifft es deutlich besser. Diese Vernehmung gehört zur Beweisführung, klärt die Tatbeteiligung und ist eine notwendige Größe im Prozess der Wahrheitsfindung. Diese Vernehmungen können sich durchaus über viele Stunden, manchmal auch Tage hinziehen.
Angst oder Beklommenheit empfindet man dabai nicht … es ist meine Aufgabe, eine schwere Straftat aufzuklären und vornehmlich die Angehörigen des Opfers erwarten von mir, den Täter zu überführen.
Außerdem habe ich ja noch einen Vorteil … ich bin derjenige von uns, der die Tür von außen zuschließen lässt.
Natürlich gibt es Drohungen, etwa: „Wenn ich rauskomme, bist du der Nächste“, oder „Du wirst einen qualvollen Tod sterben“. Kommt vor, aber die Jahre im Gefängnis kühlen den hitzigen Geist meist ab.

Was tun Sie, um von ihrem Arbeitsalltag abzuschalten?

Meine aktive Zeit liegt ja bereits einige Jahre zurück, heute schreibe ich Fachbücher über die Wissenschaft -Kriminalistik-, damals … eigentlich nichts Besonderes. Die wenige Freizeit habe ich mit meiner Frau und meiner Tochter verbracht und zu Hause wurde sehr selten über meine Arbeit gesprochen. Wäre auch schwierig, denn es waren ja immer laufende Verfahren und da sind Offenbarungen tabu. Meine Frau hat natürlich gemerkt, wenn es besonderes gab und ich hatte neben meinem Bett auch immer Zettel und Bleistift liegen, um einen plötzlichen Einfall festzuhalten (meistens vergessene Fristen). Geträumt von Leichen in allen denkbaren Stadien habe ich selten und sie verfolgen mich auch heute nicht. Ich weiß, wie sich der Leichnam verhält und es ist die professionelle Sicht auf den Tod, die den notwendigen Abstand herstellt.
Ich muss als Ermittler nicht jeden Tod mitsterben, nicht jeden Mord mitmorden oder mit jedem Angehörigen mittrauern, das wäre zerstörerisch.

Gibt es positive Erlebnisse mit Tätern?

Positiv würde ich als charakterisierendes Prädikat nicht unbedingt verwenden. Es gibt vereinfachende Momente (wenn sich der potentielle Täter kooperativ verhält, nachdem er mit der Tat konfrontiert worden ist) und auch Momente, wo der potentielle Täter förmlich erleichtert ist, wenn er vorläufig festgenommen wird. Die moralische Last fällt dann von ihm ab und dies wirkt befreiend.
Wer diese Momente positiv benennen möchte … ich bin nicht dieser Ansicht. Niemand hat das Recht, über das Leben eines anderen Menschen zu verfügen, auch wenn es angesichts der Motivlage bisweilen sogar nachvollziehbar erscheint.

Wie reagieren Menschen, wenn Sie sich mit ihrem Beruf vorstellen?

Ich bin ja bereits im Ruhestand und stelle mich ja nicht als Kriminalrat i.R. vor. Wenn es dann doch bekannt wird (ich bin recht viel im Land mit Vorträgen unterwegs, bin in den sog. Socialmedias recht aktiv, habe eine Autorenseite, einige Bücher publiziert), überwiegend mit Neugierde, ist es doch ein Beruf, der in der Rangliste der Traumberufe nicht unbedingt an vorderster Stelle steht.
Es sind dann immer die gleichen Fragestellungen, mit denen ich konfrontiert werde.
Gibt es den perfekten Mord? (irgendwie hat wohl jeder diesbezüglich einen Kandidaten),
Haben Sie schon mal eine zerstückelte Leiche gesehen? (solche schlimmen Momente müssen faszinieren)
Leichen stinken,
Gibt es Leichengift?
Ich habe im Film gesehen, dass … ist das wirklich so?
usw.

Verfolgen Sie das Ende der Fälle?

Nein, in der Regel nicht, allein schon aus Zeitgründen ist dies nicht möglich. Aus diesem Grund kann ich die Frage nach der Zahl der von meiner MK aufgeklärten Morddelikte nicht beantworten, weil ich nicht weiß, ob das Gericht (nur das Gericht entscheidet, welche Straftat letztendlich begangen worden ist) die Tat als Mord gewürdigt hat.
Nur in bestimmte Ausnahmefällen (wenn ich z.B. als daktyloskopischer Sachverständiger aussagen musste) habe ich den Urteilsspruch mitbekommen, ansonsten ist die Zeitspanne von der Übergabe der Anklageschrift bis zur Eröffnung des Hauptverfahrens zu lang. Dazwischen liegen bereits wieder andere Delikte zur Bearbeitung vor.

Lehnen Sie Fälle ab?

Ich suche mir die Fälle nicht aus. Der Staatsanwalt ist immer der Leiter eines Ermittlungsverfahrens und die Kriminalpolizei arbeitet stellvertretend für den Staatsanwalt. Schon deswegen muss die Kripo von Amts wegen bei Vorliegen eines sog. Offizialdeliktes die Aufklärungsarbeit übernehmen. Eine Ausnahme bildet die Befangenheit. Sollte entweder das Opfer oder der mögliche Täter im engen Bekanntenkreis des Ermittlers zu finden sein, so wird in der Regel entschieden, die Bearbeitung des Falles einem anderen Kollegen zu übertragen.

Wie schaffen Sie es, unvoreingenommen und neutral zu sein?

Bin ich garnicht … zunächst habe ich die Aufgabe, alle belastenden, aber auch alle entlastenden Sachverhalte aufzuklären. In diesem Sinne sind alle Personen erst einmal unschuldig. Auf der anderen Seite sind alle Personen, die ein (wenn auch noch so kleines) Motiv haben, verdächtig. Wenn jemand sicher mit dem zu untersuchenden Sachverhalt nichts zu tun hat, verschwindet er aus meinem Fokus, alle anderen sind potentielle Täter.

Welche Art Menschen machen Ihnen Angst?

Angst ist vielleicht nicht die richtige Bezeichnung … Unverständnis, Unbehagen wären sicher die besseren Ausdrücke.
Es sind Menschen ohne Empathie, ohne Skrupel ohne Einsicht. Wenn jemand einen anderen Menschen nur deshalb tötet, um Spas an der Machtausübung zu haben, um sich an den Schmerzen des Opfers zu ergötzen, dann muss ich mich sehr beherrschen, um nicht selbst Unbedachtes zu tun.
In der Regel überwiegt im Umgang mit Tätern die Professionalität.

Wie kam es dazu, Bücher über ihre Arbeit zu schreiben?

Der eigentliche Antrieb war Wissenserhaltung. Die akademische Ausbildung in Deutschland wurde sinnigerweise 1994 eingestellt, damit geht unweigerlich Wissen verloren, schlimmer noch, es kommt kein neues Wissen (Forschung) hinzu. Im Zuge der Recherche zu meinen Büchern konnte ich in die Lehrinhalte der einzelnen Polizeifachschulen nehmen und musste mit Erschrecken feststellen, dass die kriminalistische Ausbildung derart schmalspurig betrieben wird, dass die Absolventen dieser Schulen nicht in die Lage versetzt, komplexe Ermittlungsvorgänge zu bewältigen.
Ein positiver Nebeneffekt ist die erfreuliche Tatsache, dass sich vor allem Autoren von Kriminalliteratur zunehmend darum bemühen, authentisch zu schreiben. Da bin ich als Ratgeber sehr willkommen.

Wieviele Bücher?

Am besten man verschafft sich selbst einen Überblick, und zwar hier:

Welche Fragen kann ich nicht mehr hören?

Oft werde ich gefragt, warum ich keinen Kriminalroman schreibe?
Die Antwort ist einfach und für den Fragesteller meist enttäuschend:
 Weil ich es nicht kann!





Bildergebnis für die Stille KammerIch hoffe, das Euch die beiden Interviews gefallen haben. Auch wenn es jetzt ein wenig viel gewesen ist zu lesen. Trotzdem, dafür möchte ich Euch belohnen und verlose auch drei Ebooks von Bastei Lübbe. Es geht um das Buch "Die Stille Kammer" von Jenny Blackhurst.  Also, wer Interesse hat, hinterlasst einfach einen Kommentar, ob Euch die Interviews gefallen haben oder welches für Euch interessanter war.
So und nun das übliche Blabla :-D
Dann werden die Gewinner im Losverfahren gezogen, deren Namen  hier unter diesem Posting und natürlich persönlich per Mail benachrichtigt. Die Ermittlung des Gewinners erfolgt nach dem Teilnahmeschluss. DAs GEwinnspiel endet um 23:59 am 29. April Teilnahme ab 18 Jahren, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinner wird zeitnah auf meinem Blog sowie mittels einer gesonderte Email über den Gewinn informiert. Hinterlasst mir doch bitte unter eurem Kommentar eure E-mailadresse, damit ich euch im Gewinnfall sofort benachrichtigen kann und den Code zusenden kann.
Die Aushändigung des Gewinns erfolgt ausschließlich an den Gewinner. Ein Umtausch, eine Selbstabholung sowie eine Barauszahlung des Gewinns sind nicht möglich.
Meldet sich der Gewinner nach zweifacher Aufforderung innerhalb einer Frist von 1 Wochen nicht, kann der Gewinn auf einen anderen Teilnehmer übertragen werden.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen .
 
 

27.04.18

Freitags Füller #65

Hihi, nachgeholt!!
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1.  Heute wird hier am Nachbargrundstück weiter gebaut.
2.  Beim Bücherstammtisch Bamberg gibt es immer was zu lachen.
3.  Es sieht nicht gut aus,  was manche Leute so an Kleidung tragen.
4.  Ich bin zum Geburtstag eingeladen.
5. Ich kann verstehen , dass viele Verkäuferin oft starke Nerven brauchen .
6. Stevia statt Zucker.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf auf die Geburtstagsfeier von Lydia , morgen habe ich geplant, für meinen Ziegenbock Heuli die Schubberstelle wieder instant zu setzen und Sonntag möchte ich den Sonnentag genießen !


26.04.18

Crime und Thriller Woche - Buchvorstellung


Heute bin ich der Gastgeber von dem Crime und Thriller Woche. Da es ja auch um True Crime geht, habe ich mir gedacht, ich stelle Euch mal ein paar True Crime Bücher vor. In den 80er Jahren startete Bastei Lübbe die True Crime Bücher. Herausgekommen sind 64 davon. Darunter bekannte Fälle wie Jeffrey Dahmer, Tschikadilo oder der Fall James Bulger. Aber auch in Amerika sehr bekannte true Crime Autoren wie Ann Rule, Gerichtsreporterin und Carlton Stowers. Von diesen 64 Büchern stelle ich euch heute zwei vor.



Es geht um das Ehepaar Graham, welches eine Weltumseglung machen möchte. Dabei stranden sie auf der Insel Palmyra. Aber anstatt Abgeschiedenheit und Ruhe, finden sie dort das Paar Jennifer und Buck, Ex Sträfling. Und das Pärchen ist nicht ohne, denn ihr Schiff ist nicht mehr seetauglich und die Vorräte gehen zur Neige. Und dann sind die Grahams eines Tages spurlos verschwunden. Buck und Jennifer verlassen Hals über Kopf die Insel.
7 Jahre später wird auf Palmyra ein menschlicher Schädel entdeckt und Buck und Jennifer festgenommen. Die Anklage lautet Mord am Ehepaar Graham.
Warum ich dieses Buch empfehle? Weil es ein Buch ist, welches Gänsehaut verursacht. DA ist ein nettes Ehepaar, das seinen Lebensabend mit einer Weltumseglung genießen möchte, die schönsten Plätze auf der Welt sehen und dann alles so grausam endet. Vincent Bugliosi ist selber Anwalt und so ist das Buch interessant geschrieben. Der Jurist ist damals bei den Manson Morden, wo Sharon Tate getötet wurde, als Chefankläger eingesetzt. Auch ist es deswegen gutgeschrieben, weil Vincent Bugliosi die Verteidigung von Jennifer Jenkins übernahm und einen Freispruch erwirkte
Buck Walker bekam übrigens 22 Jahre Haft
Dieses Buch ist auch schon verfilmt worden. Es sind eindringliche Bilder, die man dort zu sehen bekommt und man bekommt vom Zuschauen Gänsehaut.

Des Weiteren stelle ich euch das Buch vor „Wo alles Mitleid endet“ von Ken Englade
 Elizabeth Hayson und Jens Söring, Sohn eines deutschen Diplomaten sind ein Paar, aber kein gewöhnliches. Beide sind überdurchschnittlich Intel liegend, beide stammen aus besten Haus. Beide, aber besonders Jens sind gefühlsmäßig stark gehemmt.
Als dann Elisabeth Eltern Derek und Nancy brutal ermordet werden, fällt der Verdacht schnell auf die beiden? Doch was kann die beiden bewogen haben, den Mord eiskalt vorbereitet und durchgeführt zu haben. Das Verlangen, an das große Geld der Eltern heran zu kommen? Dunkel Triebe, Blutrausch oder gar Drogeneinfluss?
Warum ich dieses Buch empfehle. Weil es mich erschüttert hat, dass Menschen, die alles haben, eigentlich denen es gut geht, so eine Tat begehen. Einfach nur „so“, ohne ersichtlichen Grund? Wie wird man so eiskalt? Und weil es hier auch um die Frage geht, wie weit ist Jens Söring schuldig? Tatsache ist, dass Jens zweimal lebenslange Haft bekomme hat. Elizabeth 90 Jahre.
Viel Bücher von der Reihe true Crime sind verfilmt worden. Z. B, „Blick in den Abgrund“ mit Farah Facett, die aus Liebe zu ihrem Manne ihre drei Kinder tötet. Oder „Die Unschuld des Mörders“ unter dem Titel „Ich bin kein Mörder“. Darin geht es um Jeffrey McDonald, der seine Familie – Ehefrau und 2 Töchter – brutal ermordete und behauptet, unschuldig zu sein.



Heyne zog nach und brachte auch eine Reihe von True Crime Bücher heraus. Und auch dort sind bekannte Fälle wie Jeffrey Dahmer, Tchikatillo, Haarmann und David Koresh. Verfilmt wurden auch ein Buch:  der Hammermörder. Was auch sehr interessant ist, dass Bastei Lübbe und Heyne bei machen Büchern die gleichen Themen aufgenommen haben. Der Fall James Bulger bei Heyne unter dem Titel „Alptraum einer Mutter“ bei Bastei unter „Schlaf der Vernunft. Oder bei Heyne Lisas Geheimnis, was bei Bastei Lübbe unter der Sicht der Mutter mit dem Titel „Meine Schuld wird nie vergehen“ erschienen ist. Sehr interessant ist auch „Das Leben des Billy Milligan“, der mit 24 Persönlichkeiten in seinen eigenen Körper wohnt – Multiple Schizophrenie.
Aber gerne stelle ich Euch diese beiden Bücher vor:


Am 22.10.1985 wird die Leiche von dem Polizisten Norbert Poehlke und seinen Sohn Gabriel am Strand von Torre Canne bei Brindisi gefunden., fanden auch die rätselhafte Mordserie in Deutschland ein Ende.
Ein Jahr lang hatte der sogenannte Hammermörder die Bevölkerung im Raum Heilbronn-Ludwigsburg mit Raubüberfällen und Mord in Schrecken versetzt. Trotz intensiver Einsatz der Polizei unterliefen dabei folgenschwere Pannen. Dann im August 1985 kam es zur Verhaftung und ein Unschuldiger wurde an den Pranger gestellt, obwohl die Spuren damals schon auf Poehlke hingewiesen.
Warum ich das Buch empfehle? Weil einer, der eigentlich das Gesetzt vertreten soll, zu solch einer Tat fähig ist und mich, dass irgendwie erschüttert. Vor allem die Brutalität, die mit den Raubüberfällen einhergehen. Leider ist Norbert Poehlke durch Selbstmord einer Verurteilung entkommen. 
Ein weiteres Buch, was mich entsetzt hat, ist das von Joyce Johnson. Lisas Geheimnis. Ein sechsjähriges Mädchen liegt leblos auf dem Badezimmerboden als die Sanitäter ankommen. Eine misshandelte Frau und eine völlig verwahrloste Wohnung sowie ein Baby, das angebunden im Laufstall liegt erfassen die Sanitäter als sie das Mädchen zu retten versuchen. Ein Drama, das hinter verschlossenen Türen passiert ist. Erst nach und nach kommen die Ermittler weiter und vieles bleibt ungeklärt. Hier geht es um Misshandlung und Totschlag.
Warum ich dieses Buch empfehle? Weil ich immer wieder den Kopf schütteln kann, warum das nicht gesehen worden ist, die Misshandlungen? Auch in der heutigen zeit werden Kinder misshandelt und keiner sieht was? Wie geht das? Ich verstehe das nicht! Wie konnten Joel Steinbergers so lange unentdeckt bleiben?
Die Geschichte von Lisa ist auch von der Leiblichen Mutter erzählt worden. Warum sie Lisa zur Adoption weggegeben hat. Und wie sie mit der schrecklichen Nachricht über den Tod Lisas umgeht. Unter Bastei Lübbe Erfahrungen „Meine Schuld wird nie vergehen“ Michele Launders.


Und so kommen wir zur letzten meiner „Lieblingreihen“ von True Crime Büchern.
15 Bücher hat dann sogar Goldmann herausgebracht. Zwar nicht so bekannte Taten wir Bastei Lübbe und Heyne, aber durchwegs für True Crime Fans echt interessant. Selbst da sind Bücher verfilmt worden, z. B, der mit Amy Fischer, von diesem Film gibt es übrigens drei Versionen. Auch der Taylor Mord, wo der Kampf um das Sorgerecht ausartet, wurde verfilmt.


Da stelle ich Euch eben diese Geschichte von Amy Fischer vor. Unter dem Titel „Meine Geschichte“ erzählt Amy wie es zu diesem Tag gekommen ist. Amy Fischer schoss die Frau von ihren Geliebten Joey Butterfocu nieder. Diese überlebte schwer verletzt.
Amy behauptete, ihr Geliebter hätte sie dazu gedrängt und würde nur mit ihr zusammenbleiben, wenn seine Frau nicht mehr da war. Warum ich dieses Buch empfehle? Weil mich diese Geschichte irgendwie berührt. Ist Amy wirklich so unschuldig, wie sie tut und hat nur aus Verzweiflung gehandelt? War es Berechnung? Hat sie Joey wirklich dazu gebracht oder hat sie selber gehandelt? Das wird aus dem Buch nicht so ersichtlich und man muss es lesen, um sich selber ein Bild von Amy und Joey zu machen. Die Geschichte von Amy Fischer ist übrigens 3-mal verfilmt worden. Einmal sogar mit Drew Barrymoore – „Amy Fisher - Tödliche Lolita“.  Auch ein Titel: Die Rache der Amy Fisher

Und dann war ja noch der eiskalte Engel. Die Story von der blonden attraktiven Lehrerin Carolyn Warmus die einen verheirateten Mann. Paul Solomon liebte und nicht ertragen konnte, ihn ganz allein für sich zu haben. Also musste die Frau des Geliebten, Betty Jeanne Solomon sterben. So einfach ist das!
Wurm ich das empfehle? Weil es so unglaubwürdig klingt. Die Frau des geliebten stört, ich möchte den Mann für mich allein, also bringe ich einfach die Frau um. So einfach ist das!  Einfach und eiskalt. Das ist jenes, was mich daran so erschreckt.

Es gibt eigentlich ein Haufen True Crime Bücher, aber die von den drei Verlagen sind mir die besten. Und teilweise sind sie Antiquariate, die es vielleicht nicht mehr gibt. Ich hoffe, dass Euch meine kleine Vorstellung gefallen hat. Mehr über meine True Crime Buchsammlung findet ihr hier.




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