Ich sitze über ein Buch gebeugt, ich habe vertieft mich und
verträumt,
Das Feuer erlosch, kalt ist’s im Gemach, ich habe Bett und
Schlaf versäumt.
Die schöne Freundin, die bei mir ist, fühlt endlich ihren
Zorn entfacht,
Sie reißt die Lampe vom Tische fort, denn längst schon hat
sie das Bett gemacht,
Und fragt mich: Lasest du nun genug? Und weißt du nicht, wie
spät es ist?
Das nenn’ ich einen wackern Mann, der über dem Lesen das
Lieben vergisst.
(Jan(Tsen(Tsai)
Der Bücherwurm (Quelle:Disney Fairies Wiki)
Bücherwurm ist eine populäre
Verallgemeinerung für jedes Insekt, das angeblich Bücher durchbohrt.
Tatsächliche Buchbohrer sind ungewöhnlich..
Bücherwurm steht für:
- die Larven verschiedener Nagekäferarten, deren Lebensraum ursprünglich trockenes Totholz ist und die im Wohnumfeld des Menschen aber auch Möbel, Bücher oder trockene Nahrungsmittel wie Brot befallen. Ein typischer Vertreter ist der Brotkäfer
- eine umgangssprachliche Metapher für Menschen, die sehr viel lesen, siehe Bibliophilie
- einen Begriff des Spotts ab Mitte des 18. Jahrhunderts für Menschen, die mit dem Medien- und Mentalitätswandel der Epoche nicht einverstanden waren
Doch bevor es zum Buchwurm kommt, gibt es erstmal die Buchmotte. Bei Buchmotte.de hab ich interessantes gefunden
Eine Buchmotte ist eine besondere Unterart der Motten und
hält sich bevorzugt in der Nähe der Bücher auf.
Bei diesem Minischmetterling können wir sagen, dass er die
fortgeschrittene Phase in der Entwicklung eines Bücherwurmes ist. Die Krönung
nach der Verpuppung.
Eine Buchmotte ernährt sich grundsätzlich alleine. Dennoch
hat sie ein ausgeprägtes, soziales Verhalten – hat sie einen Leckerbissen
entdeckt oder einen ungenießbaren Brocken, teilt sie es den anderen Buchmotten
gerne mit.
Manche Buchmotten sind Gemeinschaftswiederkäuer. Sie treffen
sich in kleinen Gruppen, stoßen das gegessene auf, zeigen den anderen wie viel
Genuss es bereitet, es nochmals zu kauen und zu schlucken.
Es gibt aber Buchmotten, die sich von einer besonderen
Buchmotte etwas vorkauen lassen. Es ist ein seltsamer Anblick. Eine nicht
gerade große und schöne aber seltene Buchmotte sitzt auf einem beleuchteten
„Präsentierteller“ und kaut. Eine Traube Buchmotten sitzt ihr gegenüber im
Halbschatten, hängt wie hypnotisiert an ihren „Lippen“ mit weit aufgerissenen
Augen. Manche halten den Atem an.
Leseratte
Der Begriff Leseratte bezeichnet in der Umgangssprache
Personen, die gern und viel lesen; Synonyme sind etwa „Bücherwurm“ oder
„Büchernarr“. Der Begriff ist seit dem späten 19. Jahrhundert belegt. Es kann
eine leicht negative Konnotation haben, ausgelöst durch den Wortbestandteil
„Ratte“. Man kann damit Gier assoziieren, mit der eine Leseratte verschiedenste
Literatur verschlingt.
In den 1920er-Jahren war der Begriff in der studentischen
Sprache auch die Bezeichnung für Dozenten, die nicht frei vortrugen, sondern
ihre Vorlesung nur aus einem Manuskript vorlasen.
(Quelle Bild FanFiktion.de)
Bibliomanie
Der Ausdruck
Bibliomanie (griechisch biblion = Buch + mania = Wahn) bezeichnet eine
übersteigerte Leidenschaft für Bücher, die Kennzeichen einer Sucht aufweist.
Geschichte
Das Sammeln ist bis etwa 1700 ein Vanitas-Motiv, also etwas
eher Verwerfliches. Sebastian Brants Narrenschiff wird vom Büchernarren
angeführt. Die Bildunterschrift bei Brant lautet: „Im Narrentanz voran ich gehe,
da ich viele Bücher um mich sehe, die ich nicht lese und verstehe.“ –
Verständnislosigkeit und Wahllosigkeit werden als negative Eigenschaften der
Büchersucht angeführt.
Das Sammeln wird erst im 18. Jahrhundert aufgewertet.
Seither gibt es die Bibliophilie, die im Gegenteil als Tugend dargestellt wird,
weil sie nicht wahl- und verständnislos sei. Seit dieser Zeit wird die
Bibliomanie ähnlich wie die Lesesucht nicht mehr als Laster, sondern als
Krankheit beschrieben, und findet sich auch in der medizinischen
Fachliteratur.
Varianten
Für Varianten der Bibliomanie gibt es folgende
Bezeichnungen:
- Biblioklast (von griech. klastein = zerbrechen): jemand, der besessen ist vom Wunsch Bücher zu zerstören.
- Bibliokleptoman (von griech. kléptein = stehlen): zwanghaftes und impulsives Stehlen von Büchern ohne materielles Interesse.
- Bibliopath (von griech. pathos = Leiden): jemand, den Bücher krank machen.
- Bibliophag (von altgriech. φαγεῖν zu lat. phagein = essen): jemand, der Bücher „frisst“ bzw. buchstäblich verschlingt.
- Bibliophob (von griech. phobos = Angst): jemand, der Angst vor Büchern hat.
- Biblioskop (von griech. skopein = betrachten): jemand der Bücher durchblättert, ohne zu lesen.
- Bibliotaph (von griech. taphos = Grab): jemand, der zwanghaft seine Bücher versteckt und vor der Welt verbirgt („wie in einem Grab“).
- Bibliovers (von lat. versus = gegen): jemand, der Bücher zweckentfremdend nutzt.
Bekannte Bibliomanen
Fingierte oder wahre Berichte über kriminelle
(Bücher-)Sammler sind zahlreich. Ihr Gegenstand waren im 18./19. Jahrhundert
oft Angehörige des Klerus oder des Adels. Der erste bekannte Fall eines
kriminellen Bibliomanen in Deutschland war der Pfarrer Johann Georg Tinius. Er
veruntreute Kirchengelder und verübte mehrere Raubmordversuche, um seine
Sammelleidenschaft zu finanzieren. Hierfür wurde er 1823 zu zwölf Jahren
Zuchthaus verurteilt.
Ein Beispiel für einen Bibliotaphen ist der Comte de
Lignerolles (1816–1893), der sich angeblich ab 1848 (dem Jahr der
Februarrevolution) völlig aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzog und sich
nur noch dem Ausbau und der Pflege seiner Büchersammlung widmete, die er in
einer eigens dafür bestimmten Wohnung in Paris aufbewahrte. Er gab seine
Kenntnisse nicht an andere weiter und leugnete sogar, bestimmte Bücher zu
besitzen. Der Umfang und Wert seiner Sammlung zeigten sich erst, als die Bücher
nach seinem Tode versteigert wurden.
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