§ 2 Nr. 5 TMG

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Ich lese gerade

Claudia Fischer - und du bist ewig sein

20.03.22

Heute ist....20.3

 Weltgeschichtentag"

 Erfurter Erzählkünstlerin Katharina Wagner im Kostüm Bild von Erfurt.de

Seit 2004 gibt es den Aktionstag und er basiert auf einem älteren schwedischen Erzähltag.

Doch inzwischen gibt es Veranstaltungen in vielen Ländern dieser Welt. Es ist übrigens die Kunst des mündlichen Erzählens gewidmet. Dabei sollen Geschichten geteilt und mit Bildern, Sprachen und Motiven erweitert werden.

Wer kennt sie nicht, die Märchen. Es sind Prosaerzählungen, die von wundersamen Begebenheiten erzählen. Und früher wurden Märchen meistens mündlich erzählt

Jeder Jahrestag steht unter einem bestimmten Thema - für 2022 heißt es Verloren und gefunden!

Und da ich Euch nicht selber das Märchen erzählen kann, schreibe ich es Euch hier. Wieder stammt es aus der Feder von meiner Mutter.

 

Hundert bunte LuftballonsLuftballons 1A

Auf einem Jahrmarkt geht es ziemlich laut und quirlig zu. Da gibt es lauter bunte Buden mit Zuckerwatte, Lebkuchenherzen, bunten Plastikblumen und vielen Stofftieren. Auch viele Karussells gibt es mit hübschen Holzpferden, Autos und Flugzeugen. Abends, wenn es dunkel ist, leuchtet alles in herrlichen bunten Lichtern und von überall hört man Musik. Überall sind verführerische Düfte nach gebrannten Mandeln, Kuchen und vielen anderen Leckereien. Hier und dort zerren Kinder mit großen, glänzenden Augen an den Händen ihrer Mütter: „Oh Mami, da ist das Karussell. Oh, ich möchte Zuckerwatte, ich ein Klebkuchen „. Es ist ein riesiges Stimmengewirr aus den Worten und dazwischen die Musik.

Keiner bemerkt den Clown, der über den Festplatz wandert, er hat einen riesigen Strauß aus bunten Luftballons in seiner Hand. Jeder dieser blauen, roten, gelben, grünen Ballons hat für den Clown eine Bedeutung. Wenn mal ein Kind einen Ballon kauft, erzählt er zu den Farben eine Geschichte: „Rot bedeutet Liebe, „sagt er, „hänge eine kleine Karte mit deinen Manen dran und lasse ihn fliegen. Der Ballon fliegt und fliegt über Wälder, Wiesen, See, solange ihn der Wind trägt. Vielleicht bis in die Wüste, dort wo ein Zelt Dorf steht, wo Kinder und die Eltern im ewigen Sand leben, recht karg und arm, aber glücklich. Sie singen und lachen, man hat sich lieb, man neidet dem anderen Menschen, der neben ihm in Zelt wohnt, nichts. Nein, man teilt das, was man mehr hat miteinander. Dort landet der rote Luftballon. Die Kinder in der Wüste freuen sich und tanzen und binden ihn an der Zeltstange fest. Dort hängt er, wenn er nicht geplatzt ist, bis heute“

Ein zweites Kind kauft einen grünen Ballon. Auch dieses Kind erzählt der Clown eine Geschichte: “Grün bedeutet Hoffnung, “ und lässt ihn fliegen. So fliegt er weit übers Meer, übersteht Stürme und Hagel bis nach Indien in ein Dorf aus Pappe, Holz und Stroh. Dort harren Menschen und Kinder ohne Sonne im Herzen, jeden Tag ist ein neuer Kampf ums Essen und Trinken und es gibt keine Hoffnung auf bessere Zeiten. Da landet der Ballon irgendwo in der Mitte des armen Dorfes. Alle laufen zusammen, bewundern den Ballon, denn keiner weiß, dass es ein Luftballon ist. Der Älteste aus dem Dorf nimmt ihn und sagt: „Er wird uns bessere Zeiten bringen, er gibt uns Kraft“. Der Älteste band den Ballon an eine Stange, diese steckte er in die Mitte des Dorfes und siehe da, auf einmal wurden die Menschen munterer. Sie fingen an, Holz zu sammeln, Bäume zu fällen und bauten sich daraus stabile Häuser. Einige gruben vor ihrem neuen Zuhause die Erde um, steckten Maiskörner und andere Körner, die sich irgendwo in die Ecken versteckt hatten, in die Erde. Daraus wurden Pflanzen, die man begoss, auch wenn das Wasser weit zu holen war. Eines Tages kam ein Bewohner auf die Idee, ein Loch zu graben, ganz tief und oh, welch ein Wunder! Was war das? Aus dem Loch sprudelte Wasser! So war der Dorfbrunnen entstanden. Pflanzen brachten neuen Mais und Korn, daraus bereitete man Mehl und andere nahrhafte Speisen. Eines Tages brachte jemand eine Ziege, ein paar Hühner und man hatte Milch, Käse und Eier. Den Menschen die vorher so schrecklich arm und traurig waren, hatten nun genug zu essen, warme Häuser. Sie wurden fröhlich und konnten sogar wieder lachen. War es der grüne Luftballon, der dieses Wunder vollbracht hatte? Egal, die Menschen in Indien glaubten daran. Sie hatten wieder Hoffnung. Wünschen wir, dass der grüne Ballon niemals kaputtgeht“

Der Clown schlenderte so über den Festplatz, er hatte schon viele Luftballons verkauft. Ein paar hatte er dennoch. Da zupfte ihn ein kleiner Junge am Hosenbein: „ein blauen, bitte, einen blauen, ja“ bettelte der kleine Junge. Wiederum erzählte der Clown eine Geschichte: „Blau ist die Treue und das Vertrauen, und wenn du ihn fliegen lässt, wird er lange, lange fliegen. Den auf dieser Welt ist Treue sehr selten geworden. Freund, Paare, Familien, selbst Geschwister reden viel über Treue. – ich bin dir ewig treu. Wenn du mich brauchst, bin ich immer da. Tag und Nacht – Doch wenn es dann mal Wirklichkeit wird, einen Freund dringend den anderen Freund braucht, ein Paar lange zusammen ist, ja dann ist es vorbei mit Treue und Vertrauen. Oh, heute habe ich aber gar keine Zeit, oder man ist langweilig geworden lauter Ausreden, um sein Versprechen nicht einhalten zu müssen. Doch irgendwo und irgendwann wird der blaue Luftballon landen. Da gibt es noch Treue und Zusammenhalt, man ist Außenseiter in der heutigen Zeit, aber man ist glücklich und zufrieden.“

Kurz bevor der Rummelplatz seine Tore schließt, der Clown nach Hause gehen wollte, kam noch ein kleines Mädchen auf ihn zugelaufen. Ganz außer Atem rief es „Ich will den letzten gelben Luftballon haben, bitte“ „oh. Das ist doch nur so ein billiges gelbes Ding aus Gummi, „sagte der Vater, der hinterhergekommen ist, „Schau, da drüben, die silbernen glänzenden sind so schön und der Rudi von nebenan wird Augen machen, denn deiner ist viel schöner als der doofe rote von Rudi“

„Weißt du, was das gelb aussagt?“ fragte der Clown den Vater ganz traurig. „Ne, wozu auch, ist zu hässlich, zu billig. Pah, ich will etwas Besseres als die andern“, antwortete der Vater ganz patzig. „Gut, höre aber erst mal meine Geschichte. Gelb bedeutet Gier und Neid. Dieser Ballon fliegt nicht weit, denn hier in dieser Stadt allein herrscht überall Neid und Gier. Man muss ein besseres, größeres Auto haben. Man fährt weiter und teurer in den Urlaub, hat besseres Essen auf dem Tisch der Mensch, der nebenan wohnt. Ja und sollte der Mensch noch bessere Dinge, teurere Gegenstände besitzen, ist man vor lauter Neid ganz ungerecht.

Da schau mal die Frau Maier hat einen neuen Mantel, die dicke Kuh, (obwohl sie gar nicht dick ist). Schau dir das an, Franzkes haben ein neues Auto, pah, die können wahrscheinlich vor lauter Schulden nicht mehr aus den Augen gucken, (obwohl keine Schulden da sind.) Ja, und so geht das dumme Geschwätz von Haus zu Haus, von Straße zu Straße und vor lauter Neid und Gier bemerkt keiner die alte Frau von gegenüber, die ganz allein ist. So gerade in bisschen zum Essen einkaufen kann, weil ihre Rente karg ist. Sie kann sich keinen teureren Fernseher leisten oder tolle Reise machen, sie ist glücklich mit ihren Blumen auf den Balkon, ihrer Katze, die fast so alt ist, wie sie selber. Ja, das ist den Menschen leider heute verloren gegangen. Zusammenhalt, Nächstenliebe, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.

Menschen führen Kriege aus Neid und Habgier, doch irgendwann, wenn alles in Schutt und Asche liegt, wenn es kein Brot, nur noch vergiftetes Wasser ist, vielleicht erkennten die Menschen ihre Fehler. Doch dann ist es zu spät.

Danz nachdenklich ließ der Clown den Vater stehen, drehte sich um, gab dem kleinen Mädchen den gelben Luftballon und ging dann nach Hause.

Nun möchte ich auch auf Wiedersehne sagen und denkt mal nach über anderen Menschen dieser Welt. Es könne Euch vielleicht auch mal so ergehen, wie in Indien, in der Wüste, irgendwo in einer Stadt. Vielleicht seht ihr ja einen roten, blauen, grünen oder gelben Ballon. Dann sendet Eure Wünsche hinterher, vielleicht wird es wieder eine bessere Welt




Liebt Ihr auch Märchen. Ich ja.....

 

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