Es gibt Themen, die will eigentlich keiner wirklich besprechen oder hören. „Exkremente“ zum Beispiel. Erstaunlicherweise ist es allerdings beinahe magisch, sich darüber stundenlang zu unterhalten. Am liebsten zu Tisch! Sehr häufig in Familien mit Kindern. Und Tieren. Oder beidem. So auch hier in Doofnasenhausen. (Und damit sind durchaus besonders die Zweibeiner gemeint!)
Neulich beim Mittagessen.
Sohn 1: „Mama, ich hatte eben Durchfall!“
Pubertier-Tochter 2: „Ihhhhh, ääähhhh, der hat sich bestimmt
wieder nicht die Hände gewaschen!“
Tochter 1: „Boaaah, Aaaltaaa...!“
Modell Ehegatte: „Warum hast Du Durchfall?“
Sohn 2: „Na und? Hatte ich auch mal!“
Spätestens in dem Moment denke ich so bei mir, dass es
eigentlich an der Zeit sei, nochmal so richtig einen rauszuhauen um das Ganze
zu toppen! „Eine der Doofnasen hat übrigens Würmer!!“ Entgegen meiner
Erwartung, dass der Ekelaufschrei die Unterhaltung jäh beendet, gucken mich
alle recht schockiert an und fragen besorgt, was „wir“ denn nun dagegen
unternehmen! Die restliche Zeit der Nahrungsaufnahme wurde über verschiedene
Entwurmungsmöglichkeiten bei Geflügel diskutiert, ob nun Spritze in jeden
Schnabel, oder Flimabend ins Trinkwasser, Tabletten oder POPOSPÜLUNG (Im Ernst!
8-Jährige sind da noch nicht so bewandert auf dem Gebiet). Äußerst
verwunderlich: es wurde aufgegessen!
Kurzum sammelte ich später Kotproben (eigentlich für meinen
TA), von denen die Kinder gar nicht genug bekamen. Mit Lupe und allem was als
laborartiges Hilfsmittel greifbar war, um die Plastizität und Existenz des
faszinierenden „Individuums Wurm“ zu studieren, wurden die Haufen hin und her
gedreht und seziert. Aber wehe es rennt eine Spinne am Fenster vorbei....
Im Internet (Dr. Google) beschäftigten wir uns dann genauer
mit dem Thema „Böser Wurm“. Gibt hervorragende Bilder und Artikel zu dem Thema.
Oft schön mitsamt seinem „Lebensraum“. Die Kinder konnten kaum genug bekommen
von Vogelkacki-Bildern und deren Bedeutung und den „Bewohnern“ mancher Haufen.
Sensationsgier auf ganzer Ebene.
Reges Interesse auch zu der vom TA mitgegebenen Wurmkur. Das
morgendliche Entwurmen der einzelnen teils hochgradig empörten Doofnasen wurde
zum Spektakel. Bei den Kindern. Die Doofnasen waren aufs Äußerste beleidigt.
Bei Hahn Obi eskalierte die Empörung jedes Mal in wildes Gekreische. Kerle sind
ja auch immer sooo empfindlich. Wehe, wenn das „Modell Ehegatte“ einen
Männerschnupfen.....ok, lassen wir das....wo war ich? Am letzten Tag waren sie
fast handzahm (oder haben sich ihrem Schicksal ergeben) und es gab für sie nach
erfolgreicher Anti-Wurmbehandlung.....Würmchen zur Belohnung!! Das verstehe mal
einer!
Fazit: Würmer sind nicht gleich ein Grund die Axt zu
schwingen. Aber sie müssen behandelt werden. Nicht nur bei Hühnern. Auch bei
Hunden, Pferden, Ehegatten und Kindern!
PS 1: Sohn 1 hatte keine Würmer. Eher zu viele Äpfel
gegessen. Die Doofnasen sind nun erfolgreich geheilt.
PS 2: Ich habe es bislang dezent verschwiegen, dass Hühner
nur ein „Popoloch“ haben aus dem auch das Ei.......
PS 3: Sohn 2, die selbsternannte Coolness in Person, lief
Tage später barfuß im Doofnasenbereich herum. Plötzlich ein Aufschrei des
Ekels: „Mamaaaaaa!!! Hiiiiiilfeee!! Ich bin in Hühnerkacke getreten!!!!“
Einen Guten Apettit allerseits!
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