Alles hat ein
Ende, nur die Wurst hat zwei
Wenn Neujahr vorbei ist, befindet man sich merkwürdigerweise
in einer Art „Tod Raum“. Wie die Ruhe nach dem Sturm, die kurze Ruhephase
zwischen dem Gezeitenwechsel, der Scheitelpunkt zwischen Berg- und Talfahrt,
und so weiter. Man räumt den Tannenbaum weg, weil es so Tradition ist, bei der
Gelegenheit macht man auch gleich einen kleinen (oder großen) Frühjahrsputz.
Das Wetter ist meistens schlecht und kalt und düster, man sollte den Monat zur
Winterschlafzeit deklarieren. Im Falle der Doofnasenfamily war er leider dieses
Jahr geprägt durch dauernd neu eingeschleppte Krankheiten. Dass man mit
mehreren Kindern häufiger die seltsamsten Krankheiten zu Hause hat, ist nichts
Neues. Dass man sich allerdings eine Infektion mit Campylobacter Erregern
(Durchfall Erreger) einsackt, ist bislang hier noch nicht dagewesen.
So erging es mir leider NACH einer Küchenaufräumaktion. Dass
diese Erreger zwar nicht vom Aufräumen kommen, was ich zu gerne darauf
geschoben hätte, – stellt Euch das so vor, ich könnte jedes Mal als unfassbar
guten Grund eine gefährliche Infektion vorschieben, um nicht aufräumen zu
müssen, wie cool wäre das denn?! - war eher nebensächlich. Viel wichtiger war
mir, dass erstens die restliche Familie und die Tiere davon verschont geblieben
sind! Und dass es nicht von den Eiern der Doofnasen stammte! Von den Doofnasen
selber geht schlecht, da wir sie nicht essen. Sonst gäbe es ja keine
Geschichten mehr von ihnen.
Da es mir sehr schlecht ging, war es irgendwann
unvermeidlich zum Arzt zu gehen. Damit man sowas also genau analysieren kann
muss man in der Regel eine Stuhlprobe abgeben. Damit geht das Problem ja schon
los. Früher hatte man ja noch Kloschüsseln, bei denen das „Produkt“ wie
angerichtet auf einer Art Ablage landete. Das war äußerst sinnvoll, konnte man
sich so stolz seine Ausscheidungen betrachten, sich ekeln, damit angeben, oder
– im Falle von Kindern – nach unnützem Ungeziefer wie Würmern suchen. Großer
Nachteil: die Geruchsbelästigung. Also erfand man Tiefspüler. Solche Toiletten
haben wir bei uns im gesamten Haus. Nun soll man mit dem kleinen Löffelchen ein
Häppchen rausnehmen und ins Röhrchen schieben. Leider landet das begehrte
Testmaterial ja sofort im Wasser. Was tun? Tochter1 hatte eine recht gute Idee:
„Mama, nimm doch einen Pappteller?“ Also schleppte ich mich in den Keller und
suchte nach einem Pappteller. Wenn man ständig mit Durchfall auf die Toilette
rennen muss, bleibt einem in der Regel nicht sonderlich viel Zeit nach etwas zu
suchen. Jedenfalls fand ich auf die Schnelle keinen Pappteller und hantierte
letztendlich mit einem Luftpolsterumschlag in meiner Toilette herum. Die sind
ja auch recht stabil und biegen sich bei leichtem Beschweren nicht gleich
durch. Kurzum schaffte ich es irgendwann eine gescheite Probe „einzuröhren“.
Danach gab es ein neues Problem. Wohin mit dem „gebrauchten“
Luftpolsterumschlag? Eigentlich ist da ja Plastik mit drin und gehört somit in
den gelben Sack. Andererseits müsste man ihn ja in Pappe und Plastik auseinandernehmen?
Kurzfristig kamen mir so skurrile Ideen wie den Luftpolsterumschlag gleich
entsprechend zu frankieren und direkt ans Labor zu schicken. Das total
Praktische an der Version wäre ja, dass sie das Probematerial einfach nur außen
abzukratzen bräuchten. Oder an jemanden senden, den ich echt nicht ausstehen
kann. Auf die Schnelle fiel mir allerdings niemand ein. „Abwaschen“ blitzte
auch kurz im meinem fiebergesättigten Hirn auf. Er landete letztendlich im
schwarzen Müll. Ich befand, ihn als „kontaminierten hochgefährlichen Biomüll“
einzustufen.
Der restliche Monat bestand darin, dass sich Tochter2 den
Finger beim Fußball Training brach (die Notaufnahme in unserem Krankenhaus
entpuppt sich so langsam aber sicher als zweites Wohnzimmer), sich nebenbei
eine heftige Erkältung zuzog, Sohn 2 ein fieses Fiebervirus anschleppte, eine
Woche später Sohn1 sich damit ansteckte, drei Tage später dann ich natürlich
mit meinem unterirdischen, angeschlagenen „Luftpolsterimmunsystem“, meine
Pferde regulär geimpft werden mussten, das kleine Sensibelchen Islandpferd eine
heftige Impfreaktion darauf bekam, deswegen noch mal notfallmäßig der Tierarzt
abends (merke: Kinder und Tiere werden I M M E R außerhalb der regulären
Geschäftszeiten krank) kommen musste und mein eigener 50er Geburtstag schlicht
ins Wasser fiel. Weil Tiefspüler und so, grins!
Fazit: Wie schon mal erwähnt, ist Gesundheit das Wichtigste
was man besitzt!! Gelegentlich macht die allerdings auch mal eine Pause, dann
ist man krank. Solange man sie schnellstmöglich widererlangt ist das gut. Was
aber wirklich nervte, war die Tatsache, dass ich geschlagenen zwei Wochen
keinen leckeren Café trinken konnte!
PS1: Noch nerviger ist allerdings, dass man irgendwann zum
super Spezialisten im Kloputzen wird. Gefühlte 20mal am Tag. Andererseits, so
klinisch rein waren die Toiletten hier seit langem nicht mehr.
PS: Einkaufsliste: Pappteller, Klopapier,
Desinfektionsmittel, alles in Großgebinden……
Bleibt sauber🍀
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