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Claudia Fischer - und du bist ewig sein

28.06.20

Die Doofnasen Family ~ Schatzsuche

Es passieren Dinge, die kann man kaum glauben. Besonders wenn man Hühner hat. Erst recht, wenn es die „Doofnasen“ sind. Und wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Aber der Reihe nach.

 

Wir wohnen ja stinknormal in einem Haus mit Garten drumherum in einem Wohngebiet in einer kleinen Stadt vor den Toren Hamburgs. Das Haus hatte seinerzeit der Vater von „Modell Ehegatte“ bauen lassen. Wir haben es dann übernommen inklusive dem Familienhund, da die Schwiegereltern alters- und krankheitsbedingt in eine kleine Wohnung im Erdgeschoß ziehen mussten.

 

Bei vielen Häusern mit Garten gibt es ja sogenannte Totecken. Ecken, in denen Krempel gelagert wird, oder die Mülltonnen stehen, oder der Komposthaufen angelegt wird, oder einfach nur ein schmuckloses Gebüsch steht, oder wo einfach nix ist. Solch eine Ecke gibt es hier natürlich auch. Obwohl, wenn ich über Krempelecken nachdenke, ist das ganze Haus eine einzige Krempelecke. Und der halbe Garten ist eine Totecke, denn da leben ja die Doofnasen. Egal, jedenfalls haben die Doofnasen in einer Grundstücksecke ihr Buddelparadies wo es manchmal aussieht, als hätten wir Krieg und gerade einen Luftangriff hinter uns. Das ist die sogenannte Totecke. Etwas makaber zwar die Zweideutigkeit, aber Leichen sollten da jedenfalls keine liegen. Hoffe ich doch. Früher, vor ca. 15 Jahren befanden sich dort Komposthaufen. Die verrotteten allerdings nicht, da es dort zu trocken ist und daher habe ich sie irgendwann mal abgeschafft. Danach stand jahrelang ein Trampolin. Danach nix und zurzeit die Doofnasen. Die stehen da zwar nicht den ganzen Tag stumpf herum, sondern buddeln was das Zeug hält, oder bauen sich eine neue Badewanne bei gutem Wetter, oder wälzen sich genüsslich im Staub.

 

Aktuell haben wir Schulferien und als Mutter genießt man das auch gleich mit, da man morgens nicht den üblichen Zeitdruck hat. Nach einem späten Frühstück und mit einem zweiten, dritten…fünften...äh?...also Becher Café schlurfe ich gemütlich in den Hühnergarten zu den Doofnasen. Im Keller liegt mal wieder ein Riesenwäscheberg, den ich gekonnt ignoriere! Darin wird man irgendwann Spezialist. Wird ja gerade wärmer, da können die Kinder doch einfach die Sommerklamotten tragen, oder?

 

Berta: „Chrissi, mir ist langweilig!“

Ich: „Komm, ich habe Euch doch gerade Frühstück gebracht!“

Berta: „FRÜÜÜHstück?? Ist Deine Uhr kaputt??“

Ich, stammelnderweise: „Äh, also, ihr hattet doch noch ausreichend Körner. Is ja nicht so, dass Ihr hier verhungern müsst? Jetzt sind doch Ferien!“

Berta: „Na, dann hast Du ja jetzt Zeit. Was wollen wir denn machen?“

Ich: „Boah, na gut! Komm, wir gehen buddeln!“

 

Mit den Doofnasen zusammen im Garten zu „arbeiten“ ist schier unmöglich. Also habe ich die Taktik geändert. Ich grabe immer mal von Zeit zu Zeit ihre Granaten-Einschlaglöcher in ihrer Buddelecke mit einer Hacke um. Das finden sie nämlich Weltklasse, weil dabei immer der ein oder andere Wurm zu Tage befördert wird. Und bei der Gelegenheit stopfe ich ihre Ausbruchslöcher gleich wieder zu, das bemerken die gar nicht. Ich häufe extra große Erdhaufen vor den Zaun, eröffne tiefe neue Löcher an anderen Stellen und schichte die Erde hin und her. Gelegentlich schmeißt der „Nachbar rechts“ was von seinem Kompost rüber (der verrottet da nämlich auch nicht auf seiner Seite), oder ich bringe Pferdemist mit und der Tag ist gerettet. Andere Leute würden ihre Nachbarn richterlich verklagen, wenn die Ihren Kompost rüber schmeißen, oder gar ihre Küchenabfälle, wie „Nachbarin hinten“, hier herrscht glücklicherweise Harmonie und all das findet ja nur wegen der Doofnasen statt. Wenn man sich das mal überlegt, sind die sowas von ultra verwöhnt, von allen Seiten, unfassbar, ich muss das dringend…

 

„Daaaa Chrissi, ein fetter Wurm!!!!“

 

Berta ist so schnell nach vorne gesprungen, dass ich ihr beinahe die Füße abhacke, da ich von der Sonne gewärmt, gedankenverloren, träge vor mich hin grabe. Plötzlich erwachen die anderen Doofnasen, die es bisher vorzogen, lieber neben uns in ihrem Lieblingsgebüsch in irgendeiner Mulde zu schlafen, sich zu putzen oder in einer der Badewannen ein Staubbad zu nehmen, anstatt mitzumachen. Berta schafft es nicht den fetten Wurm auf einmal runterzuschlucken. Die anderen stürzen auf sie zu und es beginnt ein wildes Gerangel um den Wurm direkt auf meinen Füßen. Da ich natürlich nur Hühnerclogs anhabe und wir mitten in umgegrabener Erde stehen, sind in Sekunden meine Schuhe voller Erde und die Socken schwarz. Die sind an dem Tag ohnehin schwarz. Produktionsbedingt. Nicht Benutzerbedingt!

 

Ich kichere über den Anblick der Doofnasen und nun beginnt eine launige Gruppen Buddelei. Es bringt richtig Spaß, sie reagieren auf meinen Zuruf, wenn ich zum Beispiel austreibenden Sprossen ausgrabe. Im Würmer finden schlagen sie mich allerdings um Welten! Plötzlich hinter mir ein Husten! Die Doofis zucken zusammen, ich tue es ihnen gleich. Herdeninstink!

 

„Nachbarin hinten“: „Was machst Du denn da?“

Ich: „Ach Du bist das! Ich buddele ein bisschen mit den Doofnasen herum. Wir finden Würmer, Käfer und Sprossen!“

Nachbarin hinten: „Ich habe denen heute Morgen Apfelschalen rüber geworfen. Sind wohl schon aufgefressen?“

Ich: „Offensichtlich, ich habe keine mehr gesehen.“

 

Wir klönen noch über dies und das. Ich erzähle ihr von den Bruteiern im Brüter, meiner Glucke Emma und der Glucke Clara von der Hühnerhosen-Nachbarin, die sie auch kennt. Also die Hühnerhosen-Nachbarin, nicht die Glucke Clara. Ein wenig buddeln wir noch weiter, bis sich altersbedingt mein Rücken zu Wort meldet und um Pause bittet. Eine nach der anderen Doofnase verliert ohnehin das Interesse, bis wieder nur noch Berta und ich übrig bleiben.

 

Berta: „Irgendwie sind da jetzt keine Würmer mehr…“

Ich: „Na, das waren aber heute auch ganz schön viele! Ich geh rein und mach mir noch einen Café!“

Berta: „Ich geh mal baden…“

 

Als ich mich gerade umdrehe und gehen will, glitzert etwas in der Sonne in der durchwühlten Erde. Ich hebe es auf und staune nicht schlecht. Es ist eine längliche, goldene Brosche mit einer Perle obendrauf. „Modell Ehegatte“ bestätigt nachher, dass diese Brosche seiner Mutter gehört hat. Meine Schwiegermutter ist seit 20 Jahren tot. Die Brosche muss da nun mindestens 25 bis 30 Jahre vergraben gewesen sein. Bis die Doofnasen und ich auf Schatzsuche gegangen sind. Jetzt ist sie gereinigt und bekommt einen Ehrenplatz. In der Sonne!

 

Fazit: Sowas passiert einem vermutlich nur einmal im Leben. Die Doofis und ich gehen trotzdem weiter auf Schatzsuche. Nach Würmern und mit Café. Das ist für uns der wahre Schatz!

 

Einen sonnigen Tag allerseits🌞!

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