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Nora Gold - Der Smaragdgarten

26.07.20

Die Doofnasen Family ~ Ordnung

Und ewig grüsst das Murmeltier | anima-mea.organima-mea.orgTäglich grüßt das Murmeltier! Das grüßt besonders häufig täglich, wenn man Kinder, Hunde, Ehegatte (Singular!! Gott sei Dank!) und Hühner hat. Und zwar beim Thema Aufräumen und Ordnung halten!

 Man hat in seinem Haushalt im Alltag ja meist gewisse, eingefahren Handlungsabläufe, zum Beispiel morgens Aufstehen, Badezimmer, Anziehen, Frühstück machen. Für Kinder Pausenbrote schmieren, den Hund füttern, Hühner raus lassen, Stall sauber machen. Kinder aus dem Haus werfen, Tisch wieder abräumen, Küche fertig machen, Hund spazieren gehen. Im Anschluss dann die üblichen Dinge wie Wäsche, Aufräumen, Saugen, zur Arbeit gehen, etc.

 Dann gibt es da noch die Wochenenden. Die notwendigen Abläufe sind dieselben, aber erstaunlicherweise wissen alle beteiligten Individuen scheinbar auch, dass Wochenende ist und grätschen dazwischen, sodass alles durcheinander gerät.

 Wir spulen vor bis zum Frühstück. Die Doofnasen-Familie sitzt am Frühstückstisch. Die Jungs sind fertig und wechseln ins Wohnzimmer auf die Couch. Tochter 2 geht sich umziehen, Fußball-Punktspiel. Ich gehe kurz nach oben ins Badezimmer, um meine Brille zu holen. Das hätte ich genauso gut lassen können, dann hätte ich das Elend wenigstens nicht so deutlich gesehen. Ich will also den Frühstückstisch abräumen, da stelle ich fest, dass zwei Teller fehlen. Eine ausgesprochen verdächtige Krümelspur zieht sich wie ein dünner Wollfaden ins Wohnzimmer Richtung Couch. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich eine parallel dazu laufende Sabberspur. „Aha!“, denke ich, Hund hat sich auch mal aufgerafft und was Sinnvolles zum Familienleben beigetragen. Allerdings hinterlässt ein mechanischer Staubsauger eher keine Sabberspuren, sodass ich mit dem Elektronischen Gerät in dem Moment mehr Sympathien hege. Ich wische die Sabberspuren weg (die restlichen Krümel gleich mit) und bereite im Anschluss das Hühnerfrühstück vor. Dabei stelle ich fest, dass alles fast aufgebraucht ist. Muss dann also noch einkaufen. Ätzend. Und das am Wochenende, wo alles so voll ist.

 Draußen will ich den Doofnasen alles hinstellen. Es hat geregnet. Sämtliche Kackihaufen sind zu einer Art Brei verflossen. Ich äppel also erst einmal Matschepampe ab und öffne dann die Hühnerklappe. Ja, hier ist alles noch total hinterwäldlerisch: keine elektrische Klappe, stinknormale Holzklappe mit Haken, die danach schreit, dass ich meine müden Wochenendknochen raus bewege und sie von Hand öffne. Naja, eigentlich schreien eher die Doofnasen. Und das recht laut, denn sie wollen schließlich raus.

 Ein wildes Gerenne um meine Füße herum, bahnbrecherisches um die Kurve Brettern, lautes Gedrängel und Geschepper bei der Futterschüssel wer zuerst an der begehrten Schüssel steht. Dass da noch eine identische zweite Schüssel um die Ecke steht, vergessen die Doofnasen jeden Morgen aufs Neue! Offensichtlich wird ihr Erbsenhirn jede Nacht aufs Neue „resetet“! Ich grinse über so viel Doofheit und schnappe mir einen Eimer, um ihren Stall sauber zu machen.

 Normalerweise ist das jeden Morgen in 2 Minuten erledigt. Aber irgendetwas oder irgendwer hat den Doofnasen gesteckt, dass Wochenende ist. Ich bin gerade genau eine Minute im Stall, da taucht Klecki (Chefhenne) auf.

 Klecki: „Ich muss da jetzt in die Ecke ein Ei legen!“

Ich: „Ernsthaft? Ich bin doch in einer Minute fertig! Warum gehst Du eigentlich nicht in die kuschelige Katzenkiste ins warme Heu und legst da Dein Ei?“

Klecki fängt bereits an mit dem Schnabel die Einstreu hin und her zu sortieren: „Ich bin hier der Chef, ich geh doch nicht zum Pöbel da unten ein Ei legen?!“

Ich: „Aber so ein Kackbrett ist doch total ungemütlich?!“

„Mir egal! Ich muss das hier und Basta!“ Umständlich kratze ich mit einem Spachtel die einzelnen Häuflein (wobei das Wort HäufLEIN physikalisch meistens stark untertrieben ist!!) um ihren Puschelpopo heraus. Ich putze also buchstäblich um sie herum. Warum kommt mir gerade in dem Moment der Vergleich mit meinen Kindern oder einer Folge von den Simpsons, wo der Barkeeper um den im Vollrausch liegenden Homer Simpson herumwischt, dass nach dessen Aufstehen seine Umrisse aus Müll und Dreck überbleiben? Wie ein Leichenumriss.

Ich: „Ich bin dann mal fertig!“

Klecki grunzt nur leicht verächtlich und plustert sich gemütlich auf.

 Beim Verlassen des Hühnerstalls trete ich in so ein „herrliches“ Blinddarm-Schmierhäuflein, was eine besonders hartnäckige, kleisterartige Konsistenz hat. Ich begucke mir den Schiet an meinem Hühnerclogg genauer (Würmer lauern ja hinter jeder Ecke) und versuche ihn dann in der nächstbesten Pfütze irgendwie loszuwerden. Während meinem Tun fällt mir blitzartig ein, dass die Doofnasen ja mit Vorliebe eben aus genau dieser Pfütze trinken. Ich renne zum Wasserhahn und spüle die Pfütze mit einer Gießkanne sauber. Den Koteimer leere ich in die Mülltonne...und greife in den nächsten Hühnerschiet am Mülltonnengriff. Natürlich Matschepampe. Humpelnd und mit ausgestrecktem Arm gehe ich theatralisch beleidigt und wortlos an den restlichen, irritiert guckenden Doofnasen vorbei ins Haus.

 „Modell Ehegatte“: „Was hast Du denn so lange bei den Hühnern gemacht?“

 Im Weitergehen Richtung Küche sehe ich gegen das Licht eine neue Krümel-Sabberspur ins Wohnzimmer. Für einen kurzen Augenblick frage ich mich, ob ich eventuell noch träume? Nach intensiver Reinigung meiner Hand mache ich mir erst einmal einen schönen Café. Beim ersten Schluck tropft mir der Café auf den Pulli. Zum Glück habe ich mich nach dem Aufstehen komplett frisch eingekleidet! Ich beschließe aus Trotz vollgekleckert durch den restlichen Tag zu laufen!

 Fazit: Eigentlich hat man ja am Wochenende mehr Zeit als unter der Woche. Aber die sollte man nicht mit unnützen Nebensächlichkeiten verplempern. Lieber mit Café Trinken und Hühner-Gucken im vollgekleckerten Pulli! Herrlich!

 Ein schönes Hühnerwochenende allerseits!

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