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Claudia Fischer - und du bist ewig sein

13.09.20

Doofnasen Family ~ Sodom und Gomorrha

 

Übrigens sind diese schönen Bilder von den Hühnern die von Chrissi. Danke an Chrissi.

 Die Hitze flirrt gnadenlos und unaufhaltsam auf die Erde nieder. Jegliche zarte Pflänzchen verdorren elendig in der sengenden Sonne, die tagelang erbarmungslos vom Himmel brennt. Staub wird bei der geringsten Bewegung aufgewirbelt und zirkuliert in kleinen Minitornados durch die Luft. Er bleibt wie ein Schleier auf verschwitzter Haut kleben. Man mag kaum einatmen. Alles und jeder scheint sich im Zeitlupen Modus zu bewegen. Es ist Hochsommer, das Thermometer steht kurz vor der 40 Grad Anzeige. Ich hieve mich aus meinem Liegestuhl und renne ins kühle Wasser, lasse mich mit ausgebreiteten Armen fallen und tauche unter. Was eine Erfrischung! Sommerurlaub ist und bleibt die beste Auszeit.

 Abends lese ich eingegangene WhatsApp Nachrichten auf meinem Handy.

 „Modell Ehegatte“: „Deine Hühner turnen überall herum bei den Nachbarn und laufen sogar runter auf der Straße!! Außerdem gehen die abends nicht in den Stall und bleiben einfach draußen sitzen. Der Stall ist wie ein Backofen. Und Hund hat einen merkwürdigen Knubbel an der Seite.“

 Ich befinde mich mit den Kindern im Urlaub in Kroatien und die Doofnasen, Hund und Modell Ehegatte sind zu Hause geblieben. Hühnerhosen-Nachbarin nebst holdem und richtig hühnerverrücktem Ehegatten kümmern sich unterdessen um das Wohlergehen der Doofnasen. Dass die Temperaturen in Deutschland zum selben Zeitpunkt ebenfalls beinahe ins Unerträgliche steigen, war nicht voraussehbar. Ich bin mäßig erfreut über die Nachricht. Die nächste Nachricht ist von der Hühnerhosen Nachbarin.

 „Chrissi, Deine Hühner legen irgendwie total schlecht und einige von denen sind drüben beim Nachbarn. Die sind sogar schon bis unten an die Straße! Vielleicht sollte man denen die Flügel stutzen?“

 Kurzfristig verspüre ich den Drang das Handy in der Adria zu versenken. Warum können sich meine Tiere eigentlich nicht benehmen? Kaum bin ich außer Haus, brennt Sodom und Gomorrha nieder. Abgesehen von den beiden Orten brennt offenbar halb Europa wegen der ungewöhnlichen Hitze. Aber warum muss mir das im Urlaub mitgeteilt werden? Als könnte ich schnell mal 1600km nach Hause düsen, um den Doofnasen die Leviten zu lesen? Bei meinem letzten Besuch bei den Pferden entdeckte ich bei „braunem Pferd“ eine frisch beginnende Strahlfäule. (Das ist eine Erkrankung an der Hufsohle) Und das ebenfalls ausgerechnet ein paar Tage vor meinem Urlaub. Also musste ich schnellstmöglich jemanden organisieren, der sich regelmäßig in meiner Abwesenheit um die Fußpflege bei „braunem Pferd“ kümmerte, was mir glücklicherweise noch gelang. „Dickes und braunes Pferd“ hatten allerdings nicht so extrem viel gegen meine Abwesenheit, bedeutet es für sie, dass sie auch Urlaub haben. Denen gefällt das „Nichts Tun“ mindestens genauso wie mir.

 Ich antworte per whatsapp beiden, dass die Doofis selber schuld seien, wenn sie der Fux oder Mahdah auffrisst, weil sie nicht im Stall schlafen. Alles andere regle ich, wenn ich wieder nach Hause komme. Vor meinem geistigen Auge sehe ich meine Doofnasen mit abgeschnittenen Flügeln, blutverschmiert wie in einem Kettenmassaker Horrorfilm, weil die Nachbarn ihnen die Flügel stutzen wollten. Ich weiß zufälligerweise, dass es ohnehin immer die gleichen Verdächtigen sind, die durch ein Loch im Zaun im Dickicht ausbrechen. Da das aber so extrem unwegsam dort ist, bin ich bis heute nicht dazu gekommen das Loch zu flicken. Sie kommen ja auch immer wieder zurück. Und der Rest passt eh nicht durch, weil zu dick. Daher ist das Flügelstutzen eher uninteressant. Schreiben tue ich ihnen diese Information sicherheitshalber nicht.

 Bei unserer Rückkehr aus dem Urlaub bekommen wir den Eindruck, dass unser Ort komplett vertrocknen ist. Alles war schon braun, die Natur sah eher aus, als bereite sie sich auf den Winter vor. An der Tür empfing uns völlig außer Rand und Band Hund. Nach dem Ansturm gehe ich um die Hausecke zu den Doofnasen. Die „Küken“ sind nach drei Wochen kaum widerzuerkennen so sehr sind sie gewachsen. Elfriede kommt um die Ecke und mustert mich ungläubig und starrt mich emotionslos an.

 Ich: „Hey, wie ist es Euch ergangen? Elfriede, wie siehst Du denn aus?“

 Elfriede kommt näher und sagt keinen Ton. Sie hat keine Schwanzfedern mehr und sieht erbärmlich aus. Ein geplatztes Sofakissen gewinnt garantiert eher einen Preis bei „Germanys next Top Model“.

 Elfriede: „Bist Du das Chrissi? Ich dachte, schon, wir sehen Dich nie wieder!“

Ich: „Ich war mit den Kindern im Urlaub.“

Elfriede: „Mach das nie wieder! Wir hatten überlegt auszuwandern, weil wir kein Katzenfutter und ohnehin kaum frisches Fressen bekommen haben. Außerdem war eine Woche keiner da und hat die Eier aus den Nestern rausgeholt. Wo sollen wir denn da hingehen, wenn die Kiste voller Eier ist?! Und nicht ein Würmchen! NICHT EIN EINZIGES!! Stell Dir das mal vor!“

Ich: „Äh, die Nachbarin hat sehr wohl die Eier rausgeholt, aber meinte, Ihr würdet so schlecht legen?“

Elfriede: „Nix da! Eine Woche ist die gar nicht gekommen! Da war nur Modell Ehegatte mal ab und zu da…“

Mathilda: „Außerdem war das meeeega heiß in dem Stall. Das ist wie Sauna.“

Ich murmle vor mich hin: „Fragt mich mal wie heiß das bei uns im Wohnwagen war…“

Emma: „DUU musst da aber keine Eier reinlegen!“

 Ich erfahre später von Hühnerhosen Nachbarin, dass sie bei ihrer Rückkehr sage und schreibe 13 Eier in den Nestern gefunden hat. Und das bei fast 40°C Außentemperatur und bei ohnehin weniger legenden Henne, weil einige sich extrem in der Mauser befanden. Wutentbrannt stelle ich Modell Ehegatte zu Rede, der sich von meiner 3-wöchigen Abwesenheit lediglich 5 Tage um die Doofnasen kümmern musste, weil Hühnerhosennachbarin selber mal kurz in den Urlaub gefahren ist. Er habe keine Eier in den Nestern `gesehen´! GESEHEN! Eine faulere Ausrede hab ich bisher noch nicht gehört, dafür, dass man sich bücken und ein wenig um die Ecke in eine Katzenkiste schauen muss.

 Bevor ich also das Gepäck ausräume und die ersten Waschmaschinen anwerfe, fege ich den gesamten Hühnerbereich, harke, säubere die Voliere und verspreche ihnen hoch und heilig, dass ich gleich leckeres Freßchen rausbringe. Ich drehe eine Runde durch den Hühnergarten und zähle die Doofis durch. Alle erstaunlicherweise noch da. Ich begutachte die Zäune und die Tiefbau-Fortschritte der Doofnasen. Berta kommt aus dem Gebüsch. Sie sieht aus wie neu geboren. Noch bevor ich in den Urlaub gefahren bin, hatte sie angefangen zu mausern und sah aus, als hätte man das Huhn noch vor dem Schlachten gerupft. Ich freue mich über ihren Anblick. Zur Begrüßung buddele ich ein wenig mit ihr in der Erde herum. Da fällt mein Blick unter den Hühnerbaum in eine Mulde und zwischen den Stall und die Mauer aus Pflanzsteinen. Kleine, runde, weißliche Gebilde!

 Ich: „Ich dachte, Ihr seid in der Mauser und legt so schlecht??“

Mathilda hochnäsig: „Wir legen doch nicht für jeden, der hier auftaucht unsere Eier, phh!“

 Kaum ist man mal längere Zeit weg, herrscht Ausnahme Zustand in Doofnasenhausen. Leider wurde aus dem leckeren Freßchen an dem Tag nix, denn der Kühlschrank war leer. Und es war Sonntag. Die Doofnasen sind ja flexibel und haben dafür Montag das „Willkommensfressi“ ihres Lebens von mir erhalten. Der arme Kropf! Immerhin, keiner ist geplatzt!

 Fazit: Wenn man als Tierhalter mal länger von seinen Tieren getrennt sein muss, ist alles anders und kann ziemlich chaotisch werden. Aber davon geht die Welt auch nicht gleich unter. Ein Café für mich und Würmchen für die Doofnasen und alles ist wieder gut.

 PS1: „Modell Ehegatte“ ist halt einfach nicht dafür geschaffen, ein perfekter Hühnerhalter zu sein. Dafür hat er andere Qualitäten.

 PS2: Am Montag nach dem Jahrhundert Schmaus wurde nicht eine einzige Doofnase mehr in der Nachbarschaft gesichtet. Geht doch!

 PS3: Wohin sollen wir nächstes Jahr in den Urlaub fahren, grins?

 Einen kühlen Tag wünsche ich Euch!🌞

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