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Scott Bowen - Knoblauch, Kreuz und Weihwasser - Handbuch für Vampirjäger

02.03.20

Auch ein Regenwurm hat das Recht auf Leben...

... warum ich auf diesen Satz komme? Ganz ehrlich, so genau weiß ich es nicht. Jedenfalls war ich heute früh Gassi, die Welt erwachte gerade und da lag ein Regenwurm auf dem Asphalt, der sich verzweifelt reckte, um ins kühle Gras zu kommen. Ich hob ihn auf und legte ihn in die Wiese. Und dann kam mir der Gedanke:

Auch ein Regenwurm hat ein Recht auf Leben!

 Vielleicht deswegen, weil ich momentan wieder ins Grübeln gefallen bin.

Und da komme ich auf das eigentliche Thema zu sprechen. In der heutigen Zeit recht Aktuell --- nein kein Virus 😉. Ich weiß, viel ist darüber schon gesprochen worden. Etliche Blogs haben dazu ihr Thema veröffentlich. Aber nun möchte ich auch meinen Senf dazu beitragen. Vielleicht weil ich auch selber davon betroffen bin.

Despressionen! Jeder kennt sie, viele leiden darunter. Alle reden davon. Aber wehe man "outet" sich, dann ist es so, als hätte man eine ansteckende Krankheit. Es gibt dann betroffene Gesichter und mitfühlende Worte, aber oft merkt man, dass der Gegenüber sich dann nicht mehr wohlfühlt. Warum?? Vielleicht ist derjenige mit der Aussage, man hat Depression überfordert oder hilflos, wie man sich nun verhalten soll. Aber ich denke, es ist oft auch so, dass derjenige denkt, oje, hoffentlich jammert er / sie mir nicht die Ohren voll mit seiner / ihrer Depression.

Ja, der Depressive (ich spreche jetzt mal in Er Form) sieht halt momentan alles schwarz – bzw. grau. Und er hat negative Gefühle, die einen einnimmt. Und er würde auch mal sehr gerne darüber reden, nicht nur mit einem Therapeuten. Sondern mit Freunden, Bekannten. Und da genau liegt der Knackpunkt. Diese wollen das nicht hören. Warum auch immer, vielleicht aus den oben genannten Dingen. Aber für denjenigen, der daran erkrankt ist, tut es manchmal so verdammt gut, einfach nur mal alles rauszureden, auszujammern, die Seele zu erleichtern. Und wollen dann gar kein Mitgefühl oder irgendwelche aufmunternden Sprüche. Sondern einfach nur mal ein Ohr, dass einem zuhört. Und vielleicht einfach nur zwei starke Arme, wo man sich dann ausweinen kann. Die Seele per Tränen erleichtern kann. Und dass, genau dass kommt eben nicht gut an. DA ziehen sich die Bekannten oder Freunde lieber zurück und lassen die Seele voller Wasser.
Bei Nannis Welt habe ich den Satz gelesen: Der Betroffene hat Wahrnehmungen, die kein anderer Mensch richtig nachvollziehen kann. Eben auch das Gefühl, alles sei surreal. Ja, eben, die Wahrnehmungen, die kein anderer hat. Und deswegen zieht man sich zurück, weil der Betroffene mit der Krankheit allein dasteht und denkt, mich versteht eh keiner. Und ich möchte andere mit meinen Gedanken, Sorgen, Grauzonen bedrängen bzw. behelligen.
Vollkommene Ignoranz findet sich leider oft in der Gesellschaft wieder. So heißtes weiter bei Nanni, wo ich ihr voll und ganz zustimme!
Es ist halt so, dass man eine Depression nicht ansieht, es ist keine Sichtbare Krankheit. So wie Grippe, etwas Gebrochenes oder andere sichtbare Krankheiten. Nein, sie ist versteckt im Inneren. Und meist lassen die Erkrankten sich da eben nicht reingucken, weil dann solche Sätze fallen: Du bist nur wieder mal empfindlich. Stell dich nicht so an. Reiß dich halt mal zusammen. Depressionen, so was gibt es nicht, das ist doch nur ein Stimmungstief.
Aber nun zu der Frage. Wie sollten Außenstehende mit Erkrankten umgehen? Es ist keine einfache Frage, ja sicherlich nicht. Alexandra vonGedankenflügen hat. Im September hat sie auf Insta aufgerufen, ihr Fragen über Depression zu stellen. Und da sind ein paar interessante Fragen aufgekommen.
Auch wie die Mitmenschen auf Depressive reagieren sollen, können. Z. B, ob man Hilfe anbieten sollte. Alexandra antwortete darauf, ja, aber nicht mit dem Satz „Sag Bescheid, wenn du etwas brauchts“. Genau das habe ich oben schon erwähnt. Manchmal sind einfach nur zwei starke Arme hilfreich, um die Seele zu entwässern.
Eine andere Frage war, ob man den Betroffenen wie ein rohes Ei behandeln soll.
Alexandra antwortete darauf mit einem klaren Nein. Und da stimme ich ihr voll zu. Trotzdem rät sie zu dem Verständnis, wo ich auch zustimme.
Wo wir wieder bei dem offenen Ohr und den starken Armen wären!! Und keine Verurteilung, das ist auch wichtig. Alexandra rät auch, Floskeln zu vermeiden, wie z. B. lach doch mal wieder. JA, tät ich, wenn ich es könnte und es für mich einfach wäre!! Aber es ist halt so, als Betroffener denkt man immer, dass man anderen mit seiner Krankheit eine Last ist und deswegen schweigen die meisten.
Ich zitiere nun noch mal Alexandra und weitere Phrasen, die man unbedingt vermeiden sollte. Danke Alexandra, dass ich das darf. Ich nehme dich nun ganz fest mal in meine Arme!!
    „Reiss dich mal zusammen“
    „Jeder ist doch mal schlecht drauf.“
    „Das kommt schon wieder gut“
    „Anderen gehts noch viel schlechter als dir“
    „Das ist doch schon so lange her, ist es nicht langsam wieder gut?“
    „Sei doch mal fröhlich!“
    „Zeit heilt alle Wunden“
    „Denk doch mal positiver!“
Und zu guter Letzt, fragt nicht einen Depressiven, wie es ihm geht. Ihr werden immer oder sehr oft hören, mir geht’s gut, keine Nachfrage!! Weil man eben, wie schon erwähnt, nicht den anderen zur
Last fallen möchte. Weil keiner hören will, dass es einem nicht gut geht. Das man nicht immer derjenige sein möchte, der „nur immer“ jammert.
Und wenn Ihr jemand fragt nach dem Wohlbefinden, dann meint es ernst und hört euch auch das negative an. Ansonsten lasst diese Frage!! Man mag halt nicht immr nur Sonnenschein vorspielen, NUR weil die Mitmenschen das hören wollen!

Warum ich aber nun auch auf das Thema zu sprechen komme…..,weil ich momentan eben auch wieder etwas grauer sehe als normal. Und weil ich gerade das durchmache, was ich hier teilweise geschrieben habe. Kaum sagt man, ich habe Depressionen, ziehen sich alle zurück. Als hätte man eine ansteckende Krankheit. Und dann kommen Sätze wie: Das musst du selber wissen (auf meine Aussage, ich ziehe mich jetzt ein wenig von Euch zurück, weil ich nicht zur Last fallen möchte). Ja, man steht allein da! Man fühlt sich verlassen, man hat eine ansteckende Krankheit.
Und es wird nie besser in der Welt, weil alle Angst vor der Krankheit haben! Und trotz wie es in deinen Inneren aussieht, egal welcher Sturm, Verwüstung und sonstiges in Dir herrscht hat, es wird verlangt, dass du ganz normal erscheinst, fröhlich bist und lachst. Ein glückliches Gesicht machst und einfach positiv von der Welt guckst. Eben egal wie es innen drin aussieht.
Aber ich versuche, das beste daraus zu machen. Und hoffe, es gelingt mir!





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