Peters Hühnerstall |
(Unten gibt es einen Hinweiß auf ein Video von Robert Höck und seine Happy Hühner)
Nicht nur Vögel bekommen im Frühling ihre Jungtiere, Hühner
ihre Küken, auch die geliebten Fressfeinde haben Nachwuchs und der muss
gefüttert werden. Idealerweise mit Nahrung, die äußerst nahrhaft, artgerecht
und idealerweise auch noch lecker sein sollte. Da ist es naheliegend, dass
unsere Hühner in dieser Zeit besondere Aufmerksamkeit seitens der Räuber
genießen. Dass wir dieser Aufmerksamkeit ebenfalls große, besorgte
Aufmerksamkeit schenken, steht außer Frage. Hühner sind äußerst lecker. Das
finden selbst die Hühner! Ich mache mir selbstverständlich auch immense Sorgen
um meine Doofnasen, gerade jetzt, wo zusätzlich zu den großen Doofnasen auch
noch die kleinen Doofis im Garten herum hopsen.
Da „Modell Ehegatte“ ja schon „schlauerweise“ neulich mit
seinem Knochenteller auf dem Terrassentisch den Fux frei Haus eingeladen hat,
mal vorbeizuschauen, kontrolliere ich jetzt besonders intensiv täglich die
Doofnasen-Behausungen, besonders abends. Die Brüter-Wüter schlafen ja in ihrem
Luxus Kerbl-Stall, in dem normalerweise zwei Stangen rein geklickt werden. Da
die ja noch halbe Babys sind, dürfen die da natürlich noch nicht drauf
schlafen, also habe ich die Stangen, die vermutlich aus kunststoffummanteltem
Aluminium sind, oben auf den Deckel des Nistkastens gelegt. Neulich morgens der
übliche Ablauf. Futter machen, raus gehen, die Kükis rauslassen, Kackis im
Garten wegmachen und dann Ställe sauber machen. Der Stall der Kleinen muss
innen täglich komplett sauber gemacht werden, da die da drin zu neunt nicht nur
schlafen, sondern täglich, besser gesagt, „nächtlich“ ein totales Chaos machen.
Kinder halt. Tagsüber hocken die häufig auf dem Stall, weswegen man das Dach
des Stalles auch sauber machen muss, da es übersät ist mit kleinen
Kacki-Knödelchen. Während der Reinigung bemerke ich, dass die Stangen fehlen.
Irritiert suche ich herum.
Ich: „Sagt mal, ihr kleinen Flitzpiepen, wo habt Ihr denn
die Stangen hingetüddelt?“
Alle: „Miiep, miiiep, Mama, Wüürmchen?“
Ich verdrehe die Augen: „Mit Euch kann man irgendwie noch
nicht richtig reden, hihi!“
Unterdessen picken zwei der Araucaner-Mixe in meinen Fuß,
mein Kuschelhühnchen hopst auf meinen Arm, klettert von dort auf meine
Schulter, um an meinen Haaren herum zu ziehen, die beiden Ayam Cemani liefern
sich spielerische Kämpfe mit den Federfüßen und ich darf keine einzige
unbedachte Bewegung machen, da man Gefahr läuft, auf irgendein Küken zu treten.
An Weitermachen ist kaum zu denken, also habe ich natürlich wieder einen Trick
in petto. Ich stakse aus der Voliere, als hätte ich die Hosen voll, und werfe
außerhalb eine Handvoll Körnchen und Würmchen in den Garten. Alle kommen wie
die Verrückten angerannt und ich trete augenblicklich die Flucht zurück an. In
der Voliere schließe ich mich selber ein und schiebe den Stall ein wenig von
dem Steinwall weg. Dahinter finde ich die Stangen. Ich will sie gerade
abwischen, da entdecke ich tiefe Bisspuren in einer Stange. Der Rand der
anderen Stange ist total abgekaut. Ich spüre, wie mir das Blut in den Adern
gefriert. Ich betrachte die Stangen genauer und kann genau ausmachen, wo sich
zwei Reißzähne nebeneinander in dem weichen Material abzeichnen. Mein Blick
richtet sich nach vorne und ich bekomme erst recht Schnappatmung. Auch auf der
vorderen Unterseite des Daches sind tiefe Bissspuren im Rand!
Ich renne rein und rufe außer mir nach „Modell Ehegatte“:
„Weißt Du waaaaaas?? Dein toller Fuchs hat versucht die Brüter-Küken zu
fressen!“
Modell Ehegatte: „Quatsch? Echt? Na, der hat halt Geschmack!
Hühnchen ist halt lecker!“
Ich: „Was? Das reicht ja wohl, dass der Deine komischen
Beinscheibenknochen frisst! Jetzt weiß der natürlich, dass da Küken in dem
Stall sind!“
Modell Ehegatte kommt interessiert mit raus, um sich die
nächtlichen Spuren des räuberischen Überfalls an dem Küken Stall selber anzusehen.
Modell Ehegatte: „Krass! Aber meinst Du, dass das wirklich
ein Fuchs war? Die Zähne stehen ja doch recht dicht beieinander.“
Ich: „Hhmm, keine Ahnung? Die haben ja auch eine ziemlich
schmale Schnauze. Nagt denn ein Fuchs aus Frust Plastik und Metall an, wenn er
nicht an die begehrte Beute gelangt?“
Modell Ehegatte: „Wir sollten mal eine Spurensicherung
machen…“
Ich stelle mir vor, wie wir als Tatortreiniger verkleidet
mit sämtlichen Materialien, wichtig in einem Aktenkoffer, ein rotweiß gestreiftes
Flatterband ziehen. Die Doofnasen stehen um den Tatort herum und glotzen
neugierig. Modell Ehegatte im Kittel mit Flüstertüte in der Hand, den
legendären Spruch aus die „Nackte Kanone“ rufend: „Bitte gehen Sie weiter, es
gibt hier nichts zu sehen!“ Ich schüttele meinen Kopf und sage:
„Klar! Wir sollten einen Abstrich machen und ihn direkt in
ein Gentechnik Labor senden!“
Modell Ehegatte: „Echt?“
Ich: „NEEIIIN! Natürlich nicht, das ändert ja nichts an der
Situation!“
Modell Ehegatte: „Das war bestimmt der Marder. Der hat
schließlich neulich auch diesen Druckschlauch im Bus angebissen.“
Ich: „Genau! Die sind doch bekannt für Frust-Randale!“
Ein paar Tage später steht mal wieder ein Fußball Turnier
von Sohn2 an. Zu diesem Zweck fährt „Modell Ehegatte“ mit dem Vauweh-Bus zum
Turnier, da man bei Heimspielen einen kleinen Verkaufstisch für Café und
Kleinigkeiten zu Essen mitbringt, um die Mannschaftskasse aufzufüllen. Keine 10
Minuten nach seiner Abfahrt klingelt mein Handy.
Modell Ehegatte: „Der Bus zieht nicht mehr! Irgendwie
leuchten da sämtliche Alarmlichter auf!“
Ich: „Nix anfassen!! Ich komme nachher nach Hause und dann
gucken wir..“
Modell Ehegatte ist eher nicht so der handwerklich begabte
Typ. Und erst recht nicht, wenn es um Automobiltechnologie geht. Das ist
ohnehin eine gaaanz gefährliche Konstellation: „Modell Ehegatte“ und Autos =
astronomische Katastrophe. Aber dazu mal mehr in einer Geschichte wann anders.
Ich bin nämlich unterdessen auch unterwegs und gurke mit der alten Diesel-Lady
und Tochter1 durch die Landschaft. Wenn man vier Kinder hat, kann man sich
vorübergehend von einem selbstbestimmten Leben am Wochenende verabschieden. Bei
meiner Heimkehr ist der Carport zerwühlt und Party im Gange. Alle Küken
springen herum in einem für sie neuen Areal, kratzen an den Pflanzsteinen die
ganze Erde und das Laub raus und verteilen es professionell im gesamten
Carport, wo sonst die alte Diesel-Lady steht. Als sie das monströse, brummende
Auto hochfahren sehen, bekommen sie es allerdings mit der Angst zu tun und
flitzen augenblicklich durch ihr Schlupfloch im Zaun.
Ich: „Mensch Kinners, denkt dran, dass hier Fux und Mahdah
herumrennen. Die freuen sich auch tagsüber über kleine Stubenküken.“
Küken: „Miiiep! Mama?“
Ich. „Ich geb´s auf!“
Bei näherer Untersuchung des Motorraumes des Vauweh-Busses,
entdecken wir, dass der doofe Mahdah wieder zwei circa drei Zentimeter lange
Stücke aus dem gerade vor zwei Wochen erneuerten Druckschlauch komplett
rausgebissen hat. Die Stücke sind unauffindbar. Ich verstehe einfach nicht,
dass die Autoindustrie bei so einem extrem häufig aufkommenden Problem noch
nicht drauf gekommen ist, solch wichtige und empfindliche Schläuche besser zu
schützen? Eigentlich unfassbar! Selbst ein Hühnerstall ist besser vor ihnen
gesichert als ein hochtechnisierter Automotor!
Ich, völlig verblüfft: „Wo sind denn die Schlauchstücke? Hat
der die etwa aufgefressen? Na, er kommt ja glücklicherweise nicht an die
Doofnasen dran! Hoffentlich bleibt das auch so!“
Modell Ehegatte grinst:“ Manche Schnitzel sind halt zäh wie
Gummisohle!“
Ich: „Vielleicht solltest Du ihm doch gelegentlich nochmal
einen Suppenknochen vor die Tür legen, damit er keine Verdauungsprobleme von
dem Gummi bekommt, hihi!“
Fazit: Fux und Mahdah sind äußerst fleißig, wenn es um ihre
Nahrungsbeschaffung geht. Und wenn sie trotz größter Bemühung nicht dran
kommen, müssen halt die technischen Produkte der Autoindustrie herhalten. Ich
laufe mal wieder mit einer Café-Tasse Patrouille. Zumindest tagsüber. Bei den
Doofnasen UND den Autos. Man weiß ja nie.
PS1: Die Küken ziehen ab sofort in den großen Stall. Wer
weiß, wie lange der Kunststoff Stall noch standhält?
PS2: Zum Schutz des Autos wird der Hund mal ordentlich
gebürstet. Das hat in der Vergangenheit schon einem anderen Auto das Leben
gerettet, als das Hundefell im Motorraum in Teebeuteln hing.
PS3: Wer Rechtschreibfehlär bei Mahdah, Fux und Vauweh-Bus
findet, darf sie behalten udn sie gärne eingeraamt an seine Want hengen. Wer
sie reklamiert ist selber doof, Ätschi!
Einen sonnigen Sonntag ohne Räuber Wünsche ich Euch🌻!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen zu haben.