„Meeeeensch, wo bleibst Du denn??“
„Wir müssen voll fett verhungern und verdursten!“
„Guck Dir das Elend doch mal an?! Nix mehr zu fressen da
drin!!“
„Und die Tränke ist auch weg!!“
„Ey, entspannt Euch mal! Es regnet!“
Sonntagmorgen, es herrscht typisch norddeutsches Wetter.
Grau in Grau, Nieselregen, es stürmt hin und wieder. Vermutliche haben die
Schafe auf den Deichen keine Locken mehr, dafür sind die Locken nun auf die
Doofnasen übergesprungen. Das sieht richtig lustig aus, besonders dann, wenn
sie sich mit ihren Puschelpopos gegen den Wind stellen. Ich grinse.
Erstaunlicherweise habe ich wesentlich bessere Laune als die Doofnasen. Ich
habe nämlich tatsächlich königlich ausgeschlafen, weil die automatische
Guillotinen-Hühnerhaustür äußerst zuverlässig funktioniert. Mein Fuß erinnert
sich allerdings immer noch genau an den Montagetag und hat eine ähnliche Laune
wie die Doofnasen. Man kann´s aber auch echt übertreiben…
Es raschelt im Efeu. Im restlichen, dunkelgrünen, ungenießbaren
Efeu. Den anderen haben die Doofnasen ja bereits restlos aufgefressen.
Ich: „Du hast vielleicht Nerven, am helllichten Tage so
frech da rumzurascheln?“
Maus: „Die Doofis sehen mich doch gar nicht! Ätschi!
Bäh-bäh!“
Ich: „Pass bloß auf, eines Tages wird Deine Arroganz Dir
noch zum Verhängnis!“
Maus: „Never! Ich bin doch viel schneller als die Doofis! Außerdem
habe ich Hunger! Was ist denn nun mit dem Frühstück?“
Ich: „Ernsthaft jetzt?? Wie hätte Herr oder Frau gnädige
Maus denn Ihr Frühstück? Vielleicht ein duftendes Stück Käse dekoriert mit
Petersilie an Honigsenf angerichtet auf einer goldenen Mäusefalle??“
Maus: „Seeehr witzig Chrissi! Ich bin genügsam. Reicht, wenn
Du die Doofnasen Schüssel rausbringst!“
Ich: „Eines Tages rächt sich Dein vorwitziges Verhalten!“
Elfriede: „Was war das?“
Berta: „Die Maus!! Die ist doch da irgendwo!“
Charly: „Los, Hühnerkette bilden! Diesmal kriegen wir sie!!“
Da stehen sie wieder und brillieren im Synchrongucken. Ich
stehe so herum und beobachte das Treiben. Emma, die schwarze Marans, verliert
schnell die Lust am Synchrongucken. Sie interessiert sich viel mehr für die
silberne Kugel, die den Zipper eines seitlichen Reißverschlusses bildet, der am
Ende meines Reithosenbeines baumelt. Unbeholfen hopst sie an mir herum und
schnappt nach der Kugel.
Ich: „Emma, lass das, ich bringe Euch ja gleich Euer
Frühstück raus!“
Emma: „Das sieht aber lecker aus!“
Ich: „Das ist glänzendes Metall! Steht eher nicht auf Eurer
Speisekarte. Hol Dir doch ein paar Muschel Grit Stückchen zum rumknuspern?“
Emma lässt beleidigt Geräusche wie eine Rabenkrähe
verlauten. Ohnehin fällt mir in letzter Zeit auf, dass sie immer mehr zu einer
Krähe mutiert. Alle Doofnasen auf einem Haufen: ein wirres typisches Gegurre,
„Geboooke“ und zwischendrin „Kräääähgh“! Muss man nicht mal hingucken, kann nur
Emma sein. Vermutlich ist sie in Wirklichkeit eine Krähe und hat sich nur
schnell ein schwarzes Hühnerkostüm gehäkelt. Eigentlich ziemlich schlau, muss
sie sich nicht mehr selber um Futter kümmern, sondern wird ja hier königlich
versorgt! Allerdings kann sie ihre Vorliebe für glänzende Gegenstände nicht
verheimlichen. Die serviere ich hier allerdings nicht. Also nicht bewusst.
Eindeutig Rabenvogel!
Jäh werde ich schmerzlich aus meinen Gedanken gerissen –
Emma ist mir mit ihren Krallen auf den blauen Fleck des `Guillotinen Fußes´
gehopst!
„Krääähgh!!“ - schreie ich auf!
Emma: „Nachmacher! Dann geh ich jetzt halt ein Ei legen,
phhh!“
Beleidigt stakst sie Richtung Stall, tapert die Treppe hoch
und wirft mir einen totbringenden Blick zu. Das funktioniert als pechschwarzes
Huhn, äh, als verkleidete Rabenkrähe hervorragend. In dem Moment bin ich
heilfroh, dass die Evolution dafür gesorgt hat, dass Raptoren zu Hühnern
mutiert sind. Sie starrt mich immer noch an, als sie, oben auf der Hühnertreppe
angekommen, mit ihrem Kopf volle Pulle (Norddeutsch für z.B. „volle Granate
Renate“) gegen die tiefer als der Türausschnitt hängende
Guillotine-Hühnerhaus-Tür donnert. Ich breche auf der Stelle fast zusammen vor
Lachen! Die restlichen Doofnasen starren mich fragend an.
Ich: „Okeeeokee, hahaha, ich mach ja jetzt Euer Frühstück!“
Ich drehe mich auf dem Absatz um und will Richtung Haustür
gehen, als ich mit dem Kopf direkt gegen die ausladende Gäste-WC-Vergitterung
stoße!
Fazit: Karma is a …..! Café hilft übrigens auch gegen
Doofheitsschmerzen, wusstet Ihr das?
PS1: Aus dem Hühnerstall aus einer der Katzenkisten höre ich
noch leise…. „Krähähähähihihi…!“
PS2: Ich überlege, den Doofnasen eine Silberplatte als
Futterschüssel zu organisieren.
PS3: Es ist schier unmöglich die Maus zu fotografieren,
daher habe ich eine Körper-Double gebucht, grins!
Einen kuscheligen Sonntag wünsche ich Euch!🌧
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